Zentralbl Chir 2025; 150(S 01): S103
DOI: 10.1055/s-0045-1809801
Abstracts
Komplikationsmanagement

Minimalinvasive Versorgung von Blutungen im Rahmen von Lungenresektionen. Auswertungen von Operationsvideos aus der Lungenklinik Hemer.

Authors

  • S Welter

  • D Gafencu

 

Hintergrund Das Management von intraoperativen Blutungen in der minimalinvasiven Thoraxchirurgie stellt eine besondere Herausforderung an das Operationsteam dar. In der Lungenklinik Hemer haben sich 5 Vorgehensweisen je nach Lokalbefund entwickelt.

Material und Methode Prospektive Sammlung von ca. 250 Operationsvideos minimalinvasiver anatomischer Lungenresektionen. Alle Videos mit einer intraoperativen Blutung wurden gekennzeichnet und hinsichtlich des Prinzips der Blutstillung sortiert. Für den Vortrag werden jeweils ein Beispiel für Blutstillungsmethoden gezeigt.

Ergebnis Blutstillung durch lokale Clip-Applikation, Blutstillung mit präziser Applikation eines Klebefliesses, Übernähung einer persistierenden Blutung, Umstechung nach Anklemmen der Blutungsquelle, zentrales Ausklemmen der Pulmonalarterie (PA) und Übernähung der Blutungsquelle wurden als Maßnahmen identifiziert. Schwierigkeiten zeigten sich vor allem, wenn vor Eintritt der Blutung die zentrale PA nicht ausreichend freigelegt war. Ein Umstieg auf Thorakotomie war in der Regel dann notwendig, wenn die Blutungsquelle, oder die zentrale PA durch Tumor oder infiltrierende Lymphknoten nicht abgeklemmt werden konnte.

Schlussfolgerung Wichtigste Maßnahme im Falle der Blutung ist das Abklemmen des zuführenden Blutgefäßes proximal der Läsion, um den Blutaustritt zu drosseln und eine lokale Versorgung der Blutungsquelle zu ermöglichen. Auch größere Blutungen können so minimalinvasiv versorgt werden.



Publication History

Article published online:
25 August 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany