Zentralbl Chir 2025; 150(S 01): S107
DOI: 10.1055/s-0045-1809813
Abstracts
Funktionelle Thoraxchirurgie

Thoraxchirurgische Intervention bei pulmonaler arteriovenöser Malformation, ein Fallbericht

A Maske
1   St. Hildegardis Krankenhaus, Thoraxklinik, Köln, Deutschland
,
G Schlachtenberger
1   St. Hildegardis Krankenhaus, Thoraxklinik, Köln, Deutschland
2   Universität zu Köln, Köln, Deutschland
,
E Stoelben
1   St. Hildegardis Krankenhaus, Thoraxklinik, Köln, Deutschland
› Author Affiliations
 

Hintergrund In der thoraxchirurgischen Praxis stellt die Diagnose und Behandlung pulmonaler arteriovenöser Malformationen (PAVMs) eine seltene, aber bedeutende Herausforderung dar. PAVMs sind abnormal direkt verbundene Arterien und Venen im Lungengewebe, die eine Vielzahl klinischer Symptome hervorrufen können, einschließlich Hypoxämie und erhöhtem Risiko für paradoxale Embolien. Der folgende Fallbericht beleuchtet nicht nur die klinische Manifestation einer PAVM, sondern gibt auch einen Überblick über die therapeutischen Strategien, mit besonderem Augenmerk auf die Rolle der Thoraxchirurgie.

Material und Methode Zur Darstellung eines klinischen Beispiels wird der Fall einer 55-jährigen Patientin betrachtet, die mit chronischer Dyspnoe und rezidivierender Zyanose mit nachgewiesener Oxygenierungsstörung thoraxchirurgisch vorstellig wurde. Vor zwölf Jahren war die Patientin bei Hirnabszess unklarer Genese neurochirurgischer behandelt worden. Bis auf eine Migräne hatte die Patientin ansonsten keine relevanten Vorerkrankungen.

Die initiale Diagnose wurde mittels kontrastmittelgestützter Computertomographie der Lunge gestellt, die eine isolierte PAVM im linken ventrobasalen Unterlappensegment zeigte. Zur definitiven Behandlung der Erkrankung indizierten wir nach Evaluation möglicher Therapieoptionen eine thorakoskopische Segment-8 Resektion.

Ergebnis Unter Zuhilfenahme moderner Operationsverfahren konnte der Eingriff komplikationslos durchgeführt werden. Postoperativ zeigte die Patientin eine signifikante Verbesserung der Oxygenierung in der BGA wie auch der klinischen Symptomatik. Der histopathologische Bericht bestätigte die Diagnose einer PAVM und zeigte keine weiteren malignen Veränderungen. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer genauen Diagnostik und eines gezielten chirurgischen Eingriffs.

Schlussfolgerung Die vorliegende Fallstudie betont die Wichtigkeit der genauen Diagnosestellung und des gezielten chirurgischen Managements von PAVMs als funktionelle Interventionen innerhalb der Thoraxchirurgie. Mithilfe detaillierter diagnostischer Techniken und spezialisierter chirurgischer Methoden kann die Lebensqualität der betroffenen Patient:innen erheblich verbessert werden, während gleichzeitig das Risiko schwerwiegender Komplikationen reduziert wird. Zukünftige Forschungen sollten sich auf die Optimierung der diagnostischen Werkzeuge und der chirurgischen Verfahren konzentrieren, um die Diagnosestellung bei PAVMs zu erleichtern.



Publication History

Article published online:
25 August 2025

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