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DOI: 10.1055/s-0045-1809819
Die extrakorporale Membranoxygenierung in der Thoraxchirurgie zur Etablierung funktioneller Operabilität ist sicher und effektiv: Ergebnisse einer Single-Center Studie.
Authors
Hintergrund Die extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) stellt zunehmend ein wichtiges Verfahren zur Etablierung funktioneller Operabilität bei thoraxchirurgischen Patienten dar. Komplikationen unter Anwendung der ECMO sind in der Literatur beschrieben und finden sich nicht nur bei ARDS-Patienten, sondern auch bei längerem Einsatz im perioperativen Bereich. In der vorliegenden Arbeit werden unsere Erfahrungen mit dem Einsatz der ECMO-Therapie bei thoraxchirurgischen Patienten dargestellt.
Material und Methode Im Zeitraum von 02/2023 bis 02/2025 wurden alle Patienten, bei denen eine ECMO-Therapie zur Etablierung funktioneller Operabilität eingesetzt wurde, in diese Studie retrospektiv eingeschlossen. Primärer Endpunkt war die 90-Tage Mortalität. ECMO-abhängige Komplikationen wurden als sekundäre Endpunkte erfasst.
Ergebnis Insgesamt wurden n=53 Patienten eingeschlossen. Die ECMO wurde im low-flow veno-venösen (n= 25 Patienten, Gruppe 1) und high-flow veno-venösen Modus (n= 28 Patienten, Gruppe 2) eingesetzt. Die ECMO-Dauer lag durchschnittlich bei 4 ± 2 Tagen (1-12 Tagen) in Gruppe 1 versus 4 ± 3 Tagen (1-10 Tagen) in Gruppe 2. Die Indikationen zum ECMO-Einsatz waren: chirurgische Lungenvolumenreduktion (n= 43), Lungenresektion bei Bronchialkarzinom (n= 5) and Lungenresektion bei destroyed lung (n= 5). Die 90-Tage Mortalität lag bei 5,7 % (n= 3 Patienten). Der durchschnittliche Intensivaufenthalt lag bei 10 Tagen (2-26 Tagen) in Gruppe 1 versus 11 Tagen (3-22 Tagen) in Gruppe 2. Die 90-Tage Mortalität lag bei 5,7 % (n= 3 Patienten). ECMO-abhängige Komplikationen waren Verbrauchskoagulopathie (n= 2 Patienten), Venenthrombose (n= 2 Patienten) und Gefäßverletzung (n=1 Patient). Ein Systemwechsel bei längerer Anwendung war bei n=1 Patient notwendig.
Schlussfolgerung Die ECMO-Therapie stellt bei schwerkranken thoraxchirurgischen Patienten ein effektives und sicheres Verfahren mit niedriger Mortalität und Morbidität dar. Das Outcome von Patienten, die mit ECMO unterstützt werden, wird neben den ECMO-abhängigen Komplikationen durch die Art und Schwere der Erkrankung, Komorbiditäten und Notwendigkeit anderweitiger intensivmedizinischer Maßnahmen beeinflusst.
Publication History
Article published online:
25 August 2025
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Georg Thieme Verlag KG
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