Zentralbl Chir 2025; 150(S 01): S115
DOI: 10.1055/s-0045-1809833
Abstracts
Interdisziplinäre Versorgung

Die interdisziplinäre operative Versorgung von Trachealstenosen – retrospektive Ergebnisse aus einem 13 Jahres Zeitraum

J Kluge
 

Hintergrund Tumoren und auch benigne Stenosen der Traches stellen seltene Erkrankungen dar. Um eine Expertise in der Versorgung zu erreichen werden an unserem Klinikum alle Patienten mit solchen Krankheitsbildern interdisziplinär von den Kollegen der Hals – Nasen – Ohren -Klinik und der Klinik für Thoraxchirurgie gesehen und auch gemeinsam operiert.

Material und Methode Es wurden die Daten aller Patienten die im Zeitraum vom 01.05.2011 bis 31.12.2024 im Helios Klinikum Erfurt einer trachealen oder cricotrachealen Resektion zugeführt wurden aus dem Krankenhausinformationssystem über die entsprechenden OPS – Ziffern herausgesucht und retrospektiv nach Alter, Geschlecht, Grunderkrankung, Operativem Zugangsweg, Resektionsart, Komplikationen und Resektatlänge untersucht.

Ergebnis Es fanden sich im untersuchten Zeitraum 32 Patienten, das Durchschnittsalter lag bei 56,8 Jahren (32-81 Jahre), Es handelte sich um 13 Männer und 19 Frauen. Bei 3 Patienten war ein Malignom (basaloides Karzinom, Epithelial myoepitheliales Karzinom, Adenoidzystisches Karzinom) die Ursache für die Resektion. Bei 11 Patienten bestand eine idiopathische subglottische Stenose bei den übrigen Patienten handelte es sich um narbige Stenosen nach Tracheotomien oder Langzeitintubationen. Der Zugangsweg zur Operation war bei 31 Patienten ein Halsschnitt (Kocherscher Kargenschnitt) der bei 4 Patienten um eine partielle Sternotomie erweitert werden musste. Bei einem Patienten wurde eine posterolaterale Thorakotomie ausgeführt. Die durchschnittliche postoperative Verweildauer lag bei 9,3 Tagen ( 4-30 Tage). Bei 14 Patienten erfolgte eine Tracheasegmentresektion, bei den übrigen 18 eine cricotracheale Resektion. 2 Patienten mussten im postoperativen Verlauf tracheotomiert werden.

Schlussfolgerung Im interdisziplinären Setting der Versorgung von Trachealstenosen durch ein Team aus HNO -Ärzten und Thoraxchirurgen ist eine akzeptable Fallzahl von Patienten bei denen eine Indikation zur Operation gegeben ist zu erreichen und die Operationen selbst mit geringen Komplikationen und gutem outcome für die Patienten durchführbar. Ergänzend wirkt dabei die Expertise aus beiden Fachrichtungen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
25. August 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany