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DOI: 10.1055/s-0045-1809842
Pflegerische Beratungsbedarfe von Patient*innen mit Lungenkarzinom während der akutstationären Phase – eine pflegewisseschaftliche Erhebung im Rahmen der Masterthesis
Authors
Hintergrund Für die Betroffenen verändert sich durch die Diagnose Lungenkrebs ihre gesamte Lebenssituation. Dennoch steht die pharmakologische Forschung im Bereich Lungenkrebs mehr im Vordergrund, weshalb in dieser Arbeit der Fokus auf die Bedürfnisse der Patient*innen gelegt wird.
Material und Methode Es wird zum einen eine systematische Recherche durchgeführt, um zu sichten welche krankheitsspezifischen Bedürfnisse international für Patient*innen mit Lungenkrebs ermittelt wurden. Ergänzend erfolgte eine empirische Untersuchung in Form leitfadengestützter Interviews zu den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen während der akutstationären Phase ihrer Behandlung.
Ergebnis Durch die systematische Recherche konnten 14 Quellen gefunden werden. Daraus wurden insgesamt 7 Kategorien zu den Bedürfnissen: sozial, spirituell, psychisch, körperlich, palliativ, postoperativ und praktisch ermittelt.
Es konnte wenig nationale Literatur und hauptsächlich zum ambulanten Setting Treffer ermittelt werden. Über die körperliche Ebene hinaus wurde kaum geforscht.
Für die empirische Forschung wurden 9 Proband*innen rekrutiert, der Altersdurchschnitt lag bei 62 Jahren die Durchschnittsdauer der Interviews bei 42 min.
Nach den Kodiervorgängen mithilfe der Grounded Theory ergaben sich insgesamt 13 Kategorien. Der Informationsstand der Betroffenen wurde als zentrales Phänomen herausgefiltert. Als bedingende Phänomene ergaben sich folgende weitere Kategorien: Bestehende Informationsbedürfnisse, Nutzung der hausinternen Angebote, körperliche/ psychische Aspekte, Ansprechpartner*innen, soziales Umfeld, Kompensationsstrategien/ unterstützende Faktoren und Glaube.
Als zentrales Phänomen hat sich der Informationsstand der Betroffenen herausgestellt. Je höher der Informationsstand, desto geringer ist die psychische Belastung. Sowohl in der systematischen Recherche als auch in der qualitativen Forschung war bezeichnend, dass vor allem die psychische Eben wichtig ist. Ebenso sind die Ansprechpartner*innen während der Betreuung und das soziale Umfeld ein ausschlaggebendes Kriterium für den individuellen Verlauf der Erkrankung und ihrer Therapie.
Schlussfolgerung Aufgrund des schnellen Voranschreitens der Erkrankung und der bisher geringen Untersuchung besteht in diesem Bereich weiterer Forschungsbedarf. Eine erste Umsetzung eines individuellen Beratungsangebots ist durch eine Advanced Practice Nurse denkbar. Durch diese Studie ergeben sich erste Hinweise wie die Gestaltung eines für ein Beratungskonzepts aussehen könnte.
Publication History
Article published online:
25 August 2025
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