Zentralbl Chir 2025; 150(S 01): S120
DOI: 10.1055/s-0045-1809846
Abstracts
Zukünftige Versorgungsstrukturen

Implementierung von mobile App-gestütztem Remote Patient Management (RPM) zur perioperativen Begleitung von thoraxchirurgischen Patientenpfaden: Erste Erfahrungen und Adhärenzanalyse

Authors

  • J Arensmeyer

    1   Universitätsklinikum Bonn, Sektion Thoraxchirurgie, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bonn, Deutschland
    2   Universitätsklinikum Bonn, Bonn Surgical Technology Center (BOSTER), Bonn, Deutschland
  • P Feodorovici

    1   Universitätsklinikum Bonn, Sektion Thoraxchirurgie, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bonn, Deutschland
    2   Universitätsklinikum Bonn, Bonn Surgical Technology Center (BOSTER), Bonn, Deutschland
  • M Kurt

    1   Universitätsklinikum Bonn, Sektion Thoraxchirurgie, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bonn, Deutschland
  • S Senkel

    1   Universitätsklinikum Bonn, Sektion Thoraxchirurgie, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bonn, Deutschland
  • D Zalepugas

    1   Universitätsklinikum Bonn, Sektion Thoraxchirurgie, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bonn, Deutschland
    3   Helios Klinikum Bonn, Klinik für Thoraxchirurgie, Bonn, Deutschland
  • J Buermann

    1   Universitätsklinikum Bonn, Sektion Thoraxchirurgie, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bonn, Deutschland
  • J Schmidt

    1   Universitätsklinikum Bonn, Sektion Thoraxchirurgie, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bonn, Deutschland
    2   Universitätsklinikum Bonn, Bonn Surgical Technology Center (BOSTER), Bonn, Deutschland
    3   Helios Klinikum Bonn, Klinik für Thoraxchirurgie, Bonn, Deutschland
  • H Menghesha

    3   Helios Klinikum Bonn, Klinik für Thoraxchirurgie, Bonn, Deutschland
 

Hintergrund Remote Patient Management (RPM) durch digitale Applikationen auf mobilen Endgeräten bietet die Möglichkeit, PatientInnen entlang definierter Pfade im chirurgischen Behandlungsablauf zu unterstützen. Dies betrifft besonders die extra-stationären Phasen vor der Aufnahme und nach der Entlassung aus der Klinik und kann somit die Prä- und Rehabilitation im Sinne moderner ERAS-Konzepte unterstützen. Gleichzeitig können Kommunikationswege zwischen PatientInnen und dem Behandlungsteam vereinfacht und optimiert sowie Patient Reported Outcomes (PRO) erhoben werden.

Mehr als ein Jahrzehnt seit der allgemeinen Etablierung des Smartphones ist anzunehmen, dass auch PatientInnen im typischen Inzidenzalter von Lungenkrebs eine ausreichende Affinität zu App-gestützten Lösungen haben.

Wir beschreiben die ersten Erfahrungen und Adhärenzdaten aus der Implementierung von digital begleiteten Patientenpfaden in unserem Zentrum.

Material und Methode Eine Web- und mobile App-basierte RPM-Lösung (Maela/Get Ready, Fa. MN Sante/Medtronic) wurde zur digitalen perioperativen Begleitung von thoraxchirurgischen PatientInnen für onkologische und nicht-onkologische Fragestellungen implementiert. Die programmierten Pfade enthielten Edukationsinhalte, Erinnerungen, Scores und Fragebögen. Wir führten eine retrospektive Analyse der Metadaten aus der Pilotkohorte durch.

Ergebnis Seit dem Beginn der Pilotphase wurden 50 PatientInnen ins Programm eingeschlossen, von denen bisher 32 PatientInnen das Pfadende erreicht haben. Diese haben 84% (n=1605) des in den Pfaden vorgegebenen Contents (n=1910) erfolgreich bearbeitet. Das mediane Alter der Teilnehmer betrug 66 Jahre. Ein signifikanter Unterschied zwischen den Geschlechtern liegt bei der Adhärenz nicht vor.

Schlussfolgerung Die erhobenen Adhärenzwerte verdeutlichen das Potenzial für eine nachhaltige Implementierung des Programms, auch in Altersgruppen, die für die Thoraxchirurgie typisch sind. Künftige Erweiterungen der Lösung wie die Anbindung von Wearables zum Vitalwertemonitoring können Bestrebungen im Sinne von ERAS bis hin zu Hospital-at-home-Konzepten ermöglichen.

Die aktuelle Lösung bietet bereits Mehrwehrte in der Qualitätserfassung bis in die onkologische Zertifizierung und kann wissenschaftliche Erhebungen zum perioperativen Outcome vereinfachen.



Publication History

Article published online:
25 August 2025

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