Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2025; 19(03): 175
DOI: 10.1055/s-0045-1810463
Abstracts
Mehr als Gewicht: Verlauf und Relevanz sekundärer Einflussfaktoren für den Behandlungserfolg bei jugendlicher Anorexie im naturalistischen Setting

Körperbezogene Ängste: Schlüssel zum Behandlungserfolg bei Anorexie?

Authors

  • T Legenbauer

    1   Ruhr-Universität Bochum, LWL Universitätsklinik Hamm für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Hamm, Deutschland
  • T Naumann

    1   Ruhr-Universität Bochum, LWL Universitätsklinik Hamm für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Hamm, Deutschland
  • F Martin

    1   Ruhr-Universität Bochum, LWL Universitätsklinik Hamm für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Hamm, Deutschland
  • A Radix

    1   Ruhr-Universität Bochum, LWL Universitätsklinik Hamm für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Hamm, Deutschland
  • M Holtmann

    1   Ruhr-Universität Bochum, LWL Universitätsklinik Hamm für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Hamm, Deutschland
 

Hintergrund: Bewertungsängste treten nicht nur bei Angststörungen, sondern auch bei Anorexie auf, etwa als essens- oder körperbezogene soziale Ängste oder Angst vor negativer Bewertung. Studien zeigen, dass das Ausmaß dieser Ängste den Therapieerfolg, insbesondere die Gewichtszunahme, beeinflussen kann. Stärkere Angstneigung ist mit einer höheren Rückfallwahrscheinlichkeit verbunden. Unklar ist jedoch, welche Angstformen besonders negativ wirken. Die vorliegende naturalistische Studie im Rahmen des Anorexieregisters Deutschland e.V. untersucht daher, welche Ängste bei Patientinnen mit Anorexia nervosa zu Behandlungsbeginn am stärksten ausgeprägt sind und welche eine schlechtere Gewichtszunahme oder geringere Abnahme der Essstörungspathologie am besten vorhersagen.

Methodik: N=129 Patientinnen verschiedener Kinder- und Jugendpsychiatrien beantworteten zu Beginn und am Ende der Behandlung Fragen zu Bewertungs- und körperbezogenen sozialen Ängsten sowie Essstörungssymptomatik. Daten zu Gewichtsverlauf, Behandlungsdauer und Komorbiditäten stammen aus dem Register.

Ergebnisse: Es zeigt sich eine signifikante Gewichtszunahme und Reduktion der Essstörungssymptomatik, jedoch keine signifikante Veränderung von Ängsten. Die Ausprägung der Ängste korreliert mit der Essstörungssymptomatik; eine Reduktion der Angst vor negativer Bewertung sagt eine Verbesserung der Symptomatik vorher.

Diskussion: Aktuell noch kleine Stichprobe bei laufender Datenerhebung. Implikationen der Ergebnisse für das Behandlungssetting und ggf. notwendige Anpassungen im therapeutischen Prozess werden diskutiert.



Publication History

Article published online:
15 September 2025

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