RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0045-1810505
Veränderung der mitochondrialen Funktion bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas im Verlauf einer ernährungsbasierten Intervention
Einleitung: Die mitochondriale Dysfunktion wird zunehmend als mögliche pathophysiologische Schnittstelle zwischen Adipositas, Insulinresistenz und kardiometabolischen Begleiterkrankungen diskutiert. Es gibt Hinweise auf einen wechselseitigen Einfluss von Mitochondrien und Stoffwechsel.
Methoden: Untersucht wurde, ob die mitochondriale Funktion in peripheren mononukleären Blutzellen (PBMCs) sich während einer sechsmonatigen ernährungsbasierten Intervention bei 6-18-jährigen Kindern und Jugendlichen mit einem BMI oberhalb der 90. Perzentile ändert. Die Intervention umfasste drei Beratungs- und Untersuchungstermine (t0, t1 nach 3 Monaten, t2 nach 6 Monaten). Die mitochondriale Funktion wurde zu t1 und t2 mittels Seahorse XFe96 Analyzer über die Sauerstoff-Respirationsraten der PBMCs erhoben und der Bioenergetic Health Index (BHI) als Verhältnis von zellulärer Energieproduktion (Reservekapazität x ATP-gekoppelte Atmung) zur zellulären Belastung (Protonenleck x nicht-mitochondriale Atmung) berechnet.
Ergebnisse: Von n=103 konnten zwischen t0 und t2 44,7% ihren BMI-SDS verbessern bzw. moderat verbessern. Der BHI stieg zwischen t1 und t2 um 0,53 (p<0,001). Dieser Effekt war unabhängig von Geschlecht und Pubertätsstadium. Zudem zeigten sich positive Korrelationen zu Parametern des Glukose- und Lipidstoffwechsels.
Schlussfolgerung: Die mitochondriale Funktion gemessen am BHI verbessert sich innerhalb des Interventionszeitraums und zeigt Zusammenhänge mit kardiometabolischen Risikofaktoren. Weitere Analysen sollen klären, inwiefern die mitochondriale Funktion den Therapieerfolg beeinflusst.
Funding: European Union’s Horizon Europe, grant agreement No 101080329.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
15. September 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany