Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2025; 19(03): 188
DOI: 10.1055/s-0045-1810505
Abstracts
Short Talks | Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

Veränderung der mitochondrialen Funktion bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas im Verlauf einer ernährungsbasierten Intervention

Authors

  • M Rechtsteiner

    1   Universitätsmedizin Halle (Saale), Department for operative und konservative Kinder- und Jugendmedizin, Pädiatrie 1, Halle, Deutschland
  • S Kröber

    1   Universitätsmedizin Halle (Saale), Department for operative und konservative Kinder- und Jugendmedizin, Pädiatrie 1, Halle, Deutschland
  • S Al-Robaiy

    2   Universitätsmedizin Halle (Saale), Zentrum für Medizinische Grundlagenforschung (ZMG), Halle, Deutschland
  • A Simm

    2   Universitätsmedizin Halle (Saale), Zentrum für Medizinische Grundlagenforschung (ZMG), Halle, Deutschland
  • D Ahmed

    1   Universitätsmedizin Halle (Saale), Department for operative und konservative Kinder- und Jugendmedizin, Pädiatrie 1, Halle, Deutschland
  • L Tomerius

    1   Universitätsmedizin Halle (Saale), Department for operative und konservative Kinder- und Jugendmedizin, Pädiatrie 1, Halle, Deutschland
  • S Weihrauch-Blüher

    1   Universitätsmedizin Halle (Saale), Department for operative und konservative Kinder- und Jugendmedizin, Pädiatrie 1, Halle, Deutschland
 
 

    Einleitung: Die mitochondriale Dysfunktion wird zunehmend als mögliche pathophysiologische Schnittstelle zwischen Adipositas, Insulinresistenz und kardiometabolischen Begleiterkrankungen diskutiert. Es gibt Hinweise auf einen wechselseitigen Einfluss von Mitochondrien und Stoffwechsel.

    Methoden: Untersucht wurde, ob die mitochondriale Funktion in peripheren mononukleären Blutzellen (PBMCs) sich während einer sechsmonatigen ernährungsbasierten Intervention bei 6-18-jährigen Kindern und Jugendlichen mit einem BMI oberhalb der 90. Perzentile ändert. Die Intervention umfasste drei Beratungs- und Untersuchungstermine (t0, t1 nach 3 Monaten, t2 nach 6 Monaten). Die mitochondriale Funktion wurde zu t1 und t2 mittels Seahorse XFe96 Analyzer über die Sauerstoff-Respirationsraten der PBMCs erhoben und der Bioenergetic Health Index (BHI) als Verhältnis von zellulärer Energieproduktion (Reservekapazität x ATP-gekoppelte Atmung) zur zellulären Belastung (Protonenleck x nicht-mitochondriale Atmung) berechnet.

    Ergebnisse: Von n=103 konnten zwischen t0 und t2 44,7% ihren BMI-SDS verbessern bzw. moderat verbessern. Der BHI stieg zwischen t1 und t2 um 0,53 (p<0,001). Dieser Effekt war unabhängig von Geschlecht und Pubertätsstadium. Zudem zeigten sich positive Korrelationen zu Parametern des Glukose- und Lipidstoffwechsels.

    Schlussfolgerung: Die mitochondriale Funktion gemessen am BHI verbessert sich innerhalb des Interventionszeitraums und zeigt Zusammenhänge mit kardiometabolischen Risikofaktoren. Weitere Analysen sollen klären, inwiefern die mitochondriale Funktion den Therapieerfolg beeinflusst.

    Funding: European Union’s Horizon Europe, grant agreement No 101080329.


    Publication History

    Article published online:
    15 September 2025

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