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DOI: 10.1055/s-0045-1811031
Standard-Setup und Ergebnisse der onkologischen Hemikolektomie rechts mit dem Hugo RAS
Authors
Einleitung: Hugo RAS ist als eine neue robotische Plattform für die Viszeralchirurgie seit 2 Jahren in der EU zugelassen. Erfahrungen mit dem Hugo im Bereich der kolorektalen Chirurgie sind bis dato begrenzt.
Ziele: Beschreibung unseres Standard-Setups für onkologische Hemikolektomie rechts mit CME und Analyse der Lernkurve und der klinischen Ergebnisse.
Methodik: Die ersten 30 konsekutiven onkologischen rechtsseitigen Hemikolektomien wurden retrospektiv analysiert. Es erfolgte keine Patientenselektion. Alle Patienten gaben ihr schriftliches Einverständnis mit dem Hugo operiert zu werden.
Ergebnis: Unser Standard-Setup für die Armkonfiguration und die Trokarpositionen ist in [Abb. 1] und Abb. 2 gezeigt. Bipolargrasper, Monopolarschere, doppelfenestrierter Grasper und Nadeltreiber wurden als robotische Instrumente benutzt. Stapler, Klips und Ligasure wurden vom Tisch-Assistenten eingesetzt. Redocking war bei keinem Eingriff notwendig. Es gab keine technischen Ausfälle und keine Konversionen.


Die Docking-, Konsolen- und Gesamt-OP-Zeiten haben sich alle im Verlauf signifikant reduziert, Abb. 3.
Patientencharakteristika und Ergebnisse sind in [Tab. 1] zusammengefasst. Das Kollektiv bestand hauptsächlich aus alten, polymorbiden, adipösen und antikoagulierten Patienten, ein Großteil davon mit massiven Adhäsionen durch Voroperationen. Mortalität war 0%, Majormorbidität 13%. Es gab keine Anastomoseninsuffizienz. Zwei Patienten wurden reoperiert wegen iatrogener Dünndarmperforation und bei nicht bestätigtem Verdacht auf Anasotmoseninsuffizienz, zwei Patienten entwicketlen eine passagere Niereninsuffizienz, es gab eine protrahierte Magendarmatonie. Die mediane Verweildauer lag bei 7 Tagen.
Frauen/Männer |
n=16 (53%)/n=14 (47%) |
BMI [kg/m²], median |
26 (min. 22 – max. 38) |
ASA II/III |
n=12 / n=18 (40% /60%) |
≥2 System-Nebenerkrankungen |
15/30 (50%) |
Krebserkrankung in der Anamnese |
15/30 (50%) |
Massive Adhäsionen nach Voroperationen |
10/30 (33%) |
Präoperativer Anämie (HB<10 g/dl) |
19/30 (63%) |
Lokalisation – Zökum, Ascendens, Flexur |
n=15, n=10, n=5 |
Tumorgröße – pT1/ T2/ T3 / T4 |
n=3 / n=7 / n=15 / n=5 |
LK-Befall N+ |
7/30 (23%) |
LK Gewinn, median |
27 (min. 22 – max. 38) |
M1 Leber |
2/30 (6.7%) |
R0 |
30/30 (100%) |
CME Grad 1 |
30/30 (100%) |
Gesamt-OP-Zeit [Minuten] |
220 (min. 150 – max. 383) |
Blutverlust [mL], median |
50 (min. 0 – max. 200) |
Intrakorporale Anastomosen |
27/30 (90%) |
Komplikationen nach Clavien-Dindo |
n=24 / n=2 / n=2 / n=2 / n=0 |
Postoperativer Aufenthalt stationär, median |
7 (min. 5 – max. 32) Tage |
Schlussfolgerung: Die onkologische Hemikolektomie rechts ist mit dem Hugo RAS technisch auch in einem nicht selektierten Kollektiv machbar und sicher. Ein standardisiertes Setup ermöglicht die steile Lernkurve. Die für dieses Jahr erwartete Markteinführung von robotischen Stapler und Ligasure kann die Operationen schneller und bequemer machen.
Publication History
Article published online:
04 September 2025
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