Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2002; 37(6): 349-352
DOI: 10.1055/s-2002-32239
Mini-Symposium
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Der Base Excess in der Geburtshilfe

Base Excess in ObstectricsV.  M.  Roemer
  • 1Frauenklinik der Klinikum Lippe-Detmold GmbH, Lehrkrankenhaus der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
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Publication Date:
13 June 2002 (online)

Einführung

Die intrapartal erworbene fetale Azidose galt bisher als „Wegbereiterin” für Morbidität und Mortalität des Neugeborenen. Schon seit vielen Jahren wird ein aktueller pH-Wert unter 7,100, gemessen unmittelbar post partum im Nabelarterien(NA)-blut als pathologisch bezeichnet. Kanadische Neonatologen [2] haben in letzter Zeit darauf hingewiesen, dass beim Neugeborenen erst ein aktuelles pH unter 7,000 (NA) pathogenetisch zum Tragen kommt. Dieselben Autoren haben zusammen mit amerikanischen Geburtshelfern [1] auf die prognostische Bedeutung des Base Excess für das postpartale zerebrale Schicksal des Neugeborenen hingewiesen und eine empirische Grenze bei - 16,0 mmol/l festgelegt.

Seit kurzem hat der Base Excess auch Eingang in die gesetzlich verankerte geburtshilfliche Qualitätskontrolle (Perinatalerhebungen) gefunden.

Im Folgenden soll anhand eigener Zahlen überprüft werden, welchen klinischen Stellenwert der Base Excess für die Zustandsdiagnostik des Neugeborenen post partum und seine Prognose hat.

Literatur

  • 1 Goldaber K G, Gilstrab L C, Leveno K J. et al . Pathologic fetal acidemia.  Obstet Gynecol. 1991;  78 1103-1107
  • 2 Low J A, Panagiotopoulos C, Derrick E-J. Newborn complications after intrapartum asphyxia with metabolic acidosis in the term fetus.  Am J Obstet Gynecol. 1994;  170 1081-1087
  • 3 Roemer V M. APGAR-Zahl und neonataler Säure-Basen-Status - wie sind die Zusammenhänge wirklich?. Pränatal- und Geburtsmedizin, 8. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pränatal- und Geburtsmedizin, Nestle Wissenschaftlicher Dienst 2000: 104-107
  • 4 Ruiz B C, Tucker W K, Kirby R R. A program for calculation of intrapulmonary shunts, blood-gas and acid-base values with a programmable calculator.  Anesthesiology. 1975;  42 88-91
  • 5 Siggaard-Andersen O. Oxygen-linked hydrogen ion binding of human hemoglobin Effects of carbondioxide and 2,3-Diphosphoglycerate.  Scand J clin Lab Invest. 1971;  27 361-366
  • 6 Siggaard-Andersen O. The acid-base status of the blood. Munksgaard Copenhagen 1976 4
  • 7 Zander R. Die korrekte Bestimmung des Base excess (BE, mmol/l) im Blut.  Anästhesiol Intensiv Notfallmed Schmerzther. 1995;  30 (Suppl 1) 36-38

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. med. V. M. Roemer

Frauenklinik der Klinikum Lippe-Detmold GmbH, Lehrkrankenhaus der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

Röntgenstraße 18

32756 Detmold

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