psychoneuro 2003; 29(6): 290-293
DOI: 10.1055/s-2003-40487
Schwerpunkt

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Kompetenznetz Demenzen - Früherkennung und Differenzialdiagnose

Jens Wiltfang1 , Piotr Lewczuk1 , Johannes Miertschischk1 , Jana Svitek1 , Johannes Kornhuber1
  • 1Klinik mit Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
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Publication Date:
09 June 2004 (online)

Zusammenfassung

Aufgrund der ausgeprägten Altersabhängigkeit von Demenzerkrankungen in Zusammenhang mit einer deutlich gestiegenen Lebenserwartung haben wir eine exponenzielle Zunahme der Prävalenz von Demenzerkrankungen zu erwarten. Zwischenzeitlich stehen erste Behandlungsansätze zur Verfügung, die bei frühzeitiger Intervention besonders effektiv sind. Bisher fehlt aber eine differenzierte Positivdiagnostik, um Demenzerkrankungen schon im Frühstadium zuverlässig zu diagnostizieren. Auch fehlen zuverlässige Verfahren, um bereits im Vorstadium der Demenzerkrankung, der leichten kognitiven Störung, vorherzusagen, welcher Patient voraussichtlich eine Demenzerkrankung entwickeln wird. Eine präklinische Diagnostik würde erlauben, diesen Patienten eine spezifische präventive Therapie anzubieten. Das Modul Früh- und Differenzialdiagnostik (E1) des Kompetenznetzes Demenzen hat sich zur Aufgabe gemacht, innerhalb der drei Teilmodule Neuropsychologie, Neurochemische Demenzdiagnostik und Bildgebung die Positivdiagnostik früher Stadien von Demenzerkrankungen zu verbessern. Zusätzlich soll bei leichter kognitiver Störung die prädiktive Wertigkeit der diagnostischen Verfahren für die Vorhersage einer späteren Demenzerkrankung bestimmt werden. Ziel von Modul E1 ist damit die Etablierung einer zuverlässigen, validen und möglichst kostengünstigen Positivdiagnostik für die verbesserte Früh- und Differenzialdiagnostik von Demenzerkrankungen als Voraussetzung für ihre möglichst frühe Therapie.

Summary

Due to the age dependency of dementias and the increase in life expectancy we have to face an exponential increase in the prevalence of dementias. Meanwhile first therapies of dementias have become available, which are most effective, if treatment starts early. However, still a differentiated positive diagnosis for early dementias is missing. Moreover, there is a need for reliable diagnostic tools, which allow to predict the development of a subsequent dementia already in its preclinical stage, that is mild cognitive impairment. A preclinical diagnosis would allow to offer the patient a preventive therapeutic intervention. The module early and differential diagnosis (E1) of the competence network dementias applies the three submodules neuropsychology, neurochemical dementia diagnostics, and imaging to improve the early diagnosis of dementias. Moreover, diagnostics tools are identified, which allow the prediction of a subsequent dementia already at the preclinical stage of mild cognitive impairment. Accordingly, the main scope of E1 is to set up a reliable, valid, and economic positive diagnosis for the improved early and differential diagnosis of dementias. This will support their early therapy.

Korrespondenzadresse:

Prof. Dr. Jens Wiltfang

Klinik mit Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Friedrich-Alexander-Universität

Erlangen-Nürnberg

Schwabachanlage 6

91054 Erlangen

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