Viszeralchirurgie 2004; 39 - 14
DOI: 10.1055/s-2004-835090

Das „Floppy-Stent-Prinzip“ bei therapierefraktären benignen Ösophagusstenosen

A Müldner 1, K Reinshagen 1, M Wüstner 1, G Kähler 1, BC Manegold 1
  • 1Sektion Endoskopie und Sonographie Chirurgische Klinik, Universitätsklinikum Mannheim

Einleitung:

Selbstexpandierende Plastikstents (Polyflex®), die mit angepasstem Durchmesser und dadurch ohne wesentlichen Expansiondruck auf die benachbarte, nicht stenosierte Ösophaguswand in aufdilatierte Stenosen eingebracht werden, führen nur zu einer geringfügigen reaktiven Ausbildung von Granulationsgewebe. Sie sind daher zur Dauerdilatation solcher Stenosen bis zu deren narbigen Konsolidierung auf einen größeren Durchmesser geeignet. Problem dieses Therapieansatzes ist die Vermeidung einer vorzeitigen Stentdislokation.

Patienten/Methode:

Bei 3 Pat. (w.,72a; w.,6a; w.,12a) mit therapierefraktären Stenosen des Ösophagus bzw. des ösophagocardialen Übergangs wurden Polyflex-Stents nach dem oben geschilderten Prinzip eingebracht. Eine frühzeitige Dislokation wurde in 2 Fällen durch Fixation des Stents an einem retroauriculär aufgehängten Faden erreicht. In 1 Fall (Cardia) wurde der Ösophagusstent mit einem colorectalen Polyflex-Stents kombiniert, um einen stark taillierten Stent zu erhalten.

Die Dauer der Stenteinlage in der vormaligen Stenose betrug 76, 81 und 28 Tage.

Ergebnis:

In 1 Fall bisher völlige Beschwerdefreiheit (Nachbeobachtung: 15 Monate). In den beiden anderen Fällen wurde eine klinische Besserung mit Verlängerung der Dilatationsintervalle erreicht.

Schlussfolgerung:

Eine weitere Evaluation dieses Therapieansatzes mit dem Ziel, ein in möglichst vielen Parametern optimiertes standardisiertes Vorgehen zu erreichen, ist zu wünschen. Kleine Fallzahlen und große interindividuelle Unterschiede machen dies schwierig.