Aktuelle Neurologie 2005; 32 - P89
DOI: 10.1055/s-2005-866666

Restharnsonographie bei Multisystematrophie und idiopathischer Parkinson-Erkrankung

K Hahn 1, G Ebersbach 1
  • 1Beelitz-Heilstätten

Einleitung: Störungen der Blasenfunktion gehören zu den klinischen Merkmalen der Multisystematrophie und ihr Nachweis dient der Festlegung der Diagnosesicherheit. Anamnestische Angaben hierzu sind jedoch oft unzuverlässig und aufwändige urodynamische Untersuchungen nicht universell durchführbar.

Methode: Sonographie der Blase vor und nach willkürlicher Miktion wurde bei 20 Patienten mit möglicher/wahrscheinlicher MSA (11 f / 9 m, mittl. Alter 64, mittl. Krankheitsdauer 3.8 a) und 20 Patienten mit idiopathischer Parkinson-Erkrankung (12/8, 64.3, 6.8) durchgeführt. Patienten mit primär urologischen Erkrankungen oder anticholinerger Medikation wurden von der Untersuchung ausgeschlossen.

Ergebnisse: Das mittlere Restharn-Volumen betrug 173ml (SD 194) bei MSA und 21ml (SD: 40) bei IPE (p < .0001). Inkomplette Blasenentleerung (>50ml Restharn) wurde bei 14 (70%) der Patienten mit MSA aber nur bei 4 (20%) der Patienten mit IPE gefunden.

Diskussion: Sonographie ist eine einfache und sichere Methode durch die Restharn als Hinweis auf das Vorliegen einer Multisystematrophie nachgewiesen werden kann. Aufgrund der unkomplizierten Durchführbarkeit kann die Sonographie der Blase als Routine-Screening im Rahmen der differenzialdiagnostischen Abklärung von Parkinson-Syndromen eingesetzt werden.