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DOI: 10.1055/s-2005-919178
Korrelation der HIV-Liquorviruslast mit verschiedenen Phasen der HIV-assoziierten ZNS Erkrankung
Fragestellung: Die Manifestationen des Humanen Immunodefizienz Virus (HIV) im zentralen Nervensystems sind vielfältig, zu verschiedenen Stadien im Infektionsverlauf unterschiedlich, über die zugrundeliegenden neuropathogenetischen Mechanismen, die sowohl direkt virus-assoziierte Mechanismen wie auch indirekte Immunmechanismen umfassen, ist wenig bekannt. Uns interessierte daher die Korrelation der HIV Liquorviruslast zu definierten Phasen der ZNS Infektion.
Methoden: Wir bestimmten die HIV Viruslast im Liquor von 33 HIV seropositiven, neurologisch asymptomatischen Patienten (Gruppe 1), von 11 Patienten mit beginnenden Veränderungen in der elektrophysiologischen Feinmotorikuntersuchung (contraction time=CT (msec)) (Gruppe 2), von weiteren 11 Patienten mit dauerhaften Störungen der Feinmotorik (Gruppe 3) und von 16 Patienten mit HIV-assoziierter Demen (Gruppe 4). Art und Dauer der antiretroviralen Therapie waren bekannt. Patienten mit opportunistischen Infektionen des ZNS wurden ausgeschlossen.
Ergebnisse: Für die Routineparameter im Liquor zeigten keine Gruppenunterschiede. Der IgG Index war in der Gruppe 3 signifikant höher als in Gruppe 4. Die Liquorviruslast zeigte signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen mit der höchsten Viruslast in der Gruppe (2) der Patienten mit beginnenden Auffälligkeiten. Dieser Effekt war unabhängig von der antiretroviralen Therapie. Die dementen Patienten zeigten die zweithöchste Viruslast.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse legen einen multiphasischen Verlauf der HIV Infektion im ZNS nahe, wobei die Präsenz des HIV vor allem zu Beginn der Symptomatik erforderlich scheint, während in Folgephasen eher immunvermittelte Phänomene im Vordergrund stehen.