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DOI: 10.1055/s-2005-919202
Transkranielle Sonographie in der Differenzialdiagnose von Parkinson-Syndromen
Die transkranielle Sonographie (TCS) des Hirnparenchyms erbringt charakteristische Befundkonstellationen nicht nur bei der idiopathischen Parkinson-Krankheit (IPK), sondern auch bei atypischen Parkinson-Syndromen, wie Multisystematrophie (MSA), progressive supranukleäre Blickparese (PSP) und kortikobasale Degeneration (CBD). Erste Studien zeigen, dass die TCS ein geeignetes Werkzeug ist, um die differenzialdiagnostische Abgrenzung insbesondere einer MSA versus IPK und einer PSP versus CBD bereits in den frühen Krankheitsstadien zu erleichtern. Während 90–95% der Patienten mit IPK und mit parkin-assoziiertem Parkinsonismus eine Hyperechogenität der Substantia nigra (SN) zeigen, findet sich bei Patienten mit MSA und PSP in der Regel eine normale SN-Echogenität. Die Kombination von bilateral deutlicher SN-Hyperechogenität und normaler Weite des 3. Ventrikels unterscheidet die CBD von der PSP. Abnorme Hyperechogenitäten des Nucleus lentiformis werden typischerweise bei MSA, PSP und CBD gefunden. Typische TCS-Befunde werden darüber hinaus beim Morbus Wilson, bei der spinozerebellären Ataxie und bei der Chorea Huntington erhoben. Bei diesen Entitäten zeigt sich eine Korrelation zwischen Erkrankungsschwere und Ausmaß der sonographischen Veränderungen.