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DOI: 10.1055/s-2005-919239
Der Beitrag der Phänotypisierung von Liquorzellen mittels Flusszytometrie zur Diagnostik neurologischer Erkrankungen
Die Analyse des Liquor cerebrospinalis spielt bei vielen infektiösen und degenerativen neurologischen Erkrankungen eine wichtige Rolle für die Diagnosestellung. Die Analyse der zellulären Zusammensetzung ist bisher weitgehend auf morphologische Untersuchungen begrenzt. Wir haben in den letzten Jahren ein schnelles und kostengünstiges flusszytometrisches Verfahren entwickelt, das routinemäßig eine Phänotypisierung der Liquorzellen auch bei normaler Zellzahl erlaubt. Das Verfahren wurde bei mehr als 200 Patienten mit neurologischen Erkrankungen im Rahmen der Liquoranalyse eingesetzt. In diesen Untersuchungen zeigte sich, dass die Liquorphänotypisierung einen wichtigen Beitrag zur Diagnostik entzündlicher Erkrankungen des Zentralen Nervensystems (ZNS) leisten kann. Besondere Vorteile bietet die Methode für die Diagnose von Neuroborreliose, HIV-Infektionen des ZNS, Multipler Sklerose sowie von Menigeosis lymphatica und carcinomatosa. Zudem eignet sich die Methode, um bei peripheren lymphatischen Erkrankungen eine Absiedelung ins ZNS zu identifizieren. Die Studie belegt, dass die flusszytometrischen Analysen im klinischen Alltag durchführ bar sind und einen wichtigen Beitrag zur Diagnose neurologischer Erkrankungen leisten können.