Aktuelle Neurologie 2005; 32 - V174
DOI: 10.1055/s-2005-919251

Lokalisation Hochfrequenz (80–120Hz)-markierter Dipolmuster im MEG bei Patienten mit Temporallappenepilepsie

S Rampp 1, G Scheler 1, A.M.S Paulini 1, M Kaltenhäuser 1, H Stefan 1
  • 1Erlangen

Fragestellung: Ziel der Studie war es, Hochfrequenzaktivität (80–120Hz) im MEG bei Patienten mit Temporallappenepilepsie zu untersuchen. Es wurde überprüft, ob hochfrequente Aktivität Datenintervalle detektieren kann, die mit Standard Quellenlokalisationen übereinstimmen.

Methoden: Bei 5 Patienten mit monofokaler Temporallappenepilepsie wurde eine MEG-Untersuchung durchgeführt (MagnesII, 4D-Neuroimaging, 74 Kanäle, 1041,7Hz Messrate, 400Hz Tiefpass Filter). Die spektrale Leistung im 80–120Hz Band wurde berechnet. Lokale Leistungsmaxima oberhalb der 97. Quantile markierten Epochen, die zur Dipollokalisation verwendet wurden (BTI Software, equivalent current Dipol, Kugelvolumenleiter). Die Auswahl der Dipollokalisationen erfolgte dann anhand von Standardqualitätskriterien (Korrelation 0,97, Konfidenzvolumen 3cm3). Als Vergleich wurden Spikelokalisationen aus MEG-Daten derselben Patienten herangezogen, die mit vergleichbaren Sensorpositionen registriert wurden. Sowohl für die Spikelokalisationen, als auch für die Dipollokalisationsberechnungen, die durch Leistungsmaxima markiert wurden, wurden Median und 5–95-Interperzentilenabstand ermittelt, um Zentrum und Streuung der Lokalisationen zu beschreiben und zu vergleichen.

Ergebnisse: 52% aller Epochen mit Hochfrequenz-Leistungsmaxima ergaben Dipollokalisationen, die den Qualitätskriterien genügten (Maximum bei einem einzelnen Patienten: 74%, Minimum 29%). Der Abstand zwischen den Lokalisationsgruppen betrug im Mittel 1,61cm (Minimum 0,43cm, Maximum 2,89cm), die Streuung betrug im Mittel 2,64, 2,58 und 2,61cm für Spikelokalisationen, sowie 3,48, 3,15 und 3,66cm für Lokalisationen aus leistungsmaxima-markierten Epochen entlang der Raumachsen.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse legen nahe, dass durch lokale Leistungsmaxima hochfrequenter Aktivität (80–120Hz) markierte MEG Epochen dipolare Muster enthalten, die geeignet erscheinen, epileptische Foci zu lokalisieren. Dies weist auf eine mögliche Rolle hochfrequenter Aktivität bei der Generierung interiktualer epileptiformer Aktivität hin.