Aktuelle Neurologie 2005; 32 - V225
DOI: 10.1055/s-2005-919263

Inzidenz von Restenose nach Carotis Stentimplantation: Langzeitergebnisse bis zu 11 Jahren

J Sugita 1, K Rabe 1, E Schluessmann 1, H Goedel 1, A Roemer 1, K Lang 1, H Lissmann-Jensen 1, I Hofmann 1, T Middeldorf 1, C Thomalske 1, U Oetjen 1, P Schneider 1, H Sievert 1
  • 1Frankfurt

Hintergrund: Die Carotis Stentimplantation entwickelt sich immer mehr zu einer Alternative zur Carotis-TEA. Da Restenosen bei koronaren und peripheren endovaskulären Interventionen häufig auftreten, ist die Restenose-Rate nach Carotis Stentimplantation von hohem Interesse. Nach 30 Tagen, 6 und 12 Monaten wurde eine Duplexsonographie und/oder eine Angiographie, sowie eine neurologische Untersuchung durchgeführt. Danach waren weitere Untersuchungen in jährlichen Abständen vorgesehen. Jährlich wurde einfragebogen versandt.

Patienten: Seit 1993 wurde die Stentimplantation von 546 hochgradige Stenosen der A. carotis interna bei 493 konsekutiven Patienten durchgeführt. Die Patienten waren zwischen 44–90 Jahre alt (Mittel 70±9 Jahre). 69% waren männlich. 38% der Stenosen waren symptomatisch. Durchschnittlich betrug der Stenosegrad 75±11% und die Länge der Stenose 8,0±5,5mm.

Ergebnisse: Im Langzeitverlauf (1037 Patienten Jahre) entwickelten 21 (4,3%) Patienten eine Restenose von über 50% in Duplexsonographie. 3 (14,3%) der Restenosen nach Stentimplantation entwickelten sich in post-TEA Stenosen. 3 (14,3%) der Restenosen ereigneten sich innerhalb der ersten 6 Monate, 10 (47,6%) 7–12 Monate nach Eingriff und 8 (38,1%) im Langzeitverlauf. 17 (81,0%) waren asymptomatisch. 12/21 waren am distalen Ende des Stents lokalisiert. Bei 13 (61,9%) Patienten gab es keine Indikation für einen weiteren Eingriff. Bei 8 (38,1%) Patienten wurde eine Reangioplastie durchgeführt.

Schlussfolgerung: Restenosen nach Carotis Stentimplantation sind selten. Wenn sie auftreten, können sie leicht per Duplexsonographie entdeckt werden. Nach unserer Erfahrung treten sie im Stent oder noch häufiger am distalen Ende des Stents auf. Reangioplastie und/oder Stentimplantation ist eine erfolgreiche Methode zur Behandlung von Restenosen.