Aktuelle Neurologie 2005; 32 - P260
DOI: 10.1055/s-2005-919294

Patienten mit M. Parkinson weisen eine gestörte Wahrnehmung von Gewichten auf

M Maschke 1, P.J Tuite 1, K Krawczewski 1, J Konczak 1
  • 1Essen; Minneapolis, USA

Ziel: Eine Reihe von Studien zeigten eine gestörte Wahrnehmung von propriozeptiven Signalen bei Patienten mit Dysfunktion der Basalganglien. Die vorliegende Studie untersucht die Perzeption von Gewichten bei Patienten mit M. Parkinson.

Methodik: Insgesamt wurden 10 Patienten mit M. Parkinson (mittleres Alter 58±11 Jahre) und 11 altersgematchte gesunde Kontrollen (mittleres Alter 54±7 Jahre) untersucht. Das Paradigma bestand aus einem Federgewicht, welches am Zeigefinger der Probanden mittels einer Schlinge angebracht wurde. Das Gewicht wurde dann durch den Experimentator langsam erhöht und der Proband aufgefordert mitzuteilen, sobald er das Gewicht am Zeigefinger verspürte. Insgesamt wurden 30 Durchgänge pro Zeigefinger jeder Seite durchgeführt. Die Schwellen wurden zwischen den beiden Gruppen miteinander verglichen und mit der Krankheitsschwere und Levodopa-Äquivalenz Dosis bei den Parkinson-Patienten korreliert.

Ergebnisse: Die Schwelle bei der Parkinsonpatienten das Gewicht am Zeigefinger wahrnahmen betrug 50±23g (33–63g)und lag damit signifikant höher als bei den gesunden Kontrollen (33±20g) (p<0.0001). Dagegen gab es keine eindeutige Korrelation der Defizite in der Gewichtswahrnehmung mit Schwere der Erkrankung gemessen am UPDRS bzw. UPDRS motor score oder mit der Levodopa-Äquivalenz Dosis.

Diskussion: Patienten mit M. Parkinson sind in der Perzeption von Gewichten gestört. Die Ergebnisse unterstützen die Vermutung, dass eine intakte Cerebro-Basalganglien-Schleife essentiell für die Verarbeitung propriozeptiver Signale ist. In Zusammenschau mit früheren Studien legen die Ergebnisse nahe, dass perzeptuelle Defizite unterschiedlicher sensorischer Modalitäten ein wichtiger Bestandteil des M. Parkinson ist