Differentielle interhemisphärielle Interaktion über prämotorische und motorische Verbindungen – I1 und I3 vermittelte Phänomene?

Ziel der Studie war es fokale interhemisphärielle Konektivität mittels Fazilitierung (IHF) zwischen über motorische und prämotorischen Arealen mit TMS darzustellen.

Methode: Es wurden 20 gesunde Rechtshänder untersucht. Über zwei 55mm 8-er Spulen wurde eine Konditionierung (CP) mit Transkranieller Magnetstimulation (TMS) des linken dorsalen Prämotorkortex (dPM) bzw des linken Motorkortex (M1) und ein Testpuls (TP) mit einem resultierenden Stromfluss entweder in anterior-posteriorer (AP) oder posterior-anteriorer (PA) Richtung über dem rechten Motorkortex gegeben. Es wurden Interstimulusintervalle (ISI) von 3–10 ms und Intensitäten von 60 oder 80% der aktiven Schwelle (AMT) für den konditionierenden Puls verwendet. Es wurden die MEP vom M. interosseus dorsalis I (IDM) und Latenzen (AP versus PA) analysiert.

Ergebnisse: Die Test-MEP waren bei allen Bedingungen vergleichbar. AP-gerichtete TP resultierten in kürzeren Latenzen (mean 24.6 ms±1.4 ms SD versus 25.7 ms±1.1 ms SD). Die robusteste IHF ließ sich mit einer Konditionierung des li M1 mit 80%AMT und einem TP mit AP Flussrichtung für die ISI 6 und 8 ms darstellen. Es zeigte sich jedoch ebenfalls eine spezifische und differentielle IHF nach Konditionierung des dPM mit 80% AMT für das ISI 8 ms und des M1 mit 60%AMT für das ISI 6 ms beide gefolgt von einem TP in PA Richtung.

Zusammenfassung: Die spezifische und differentielle IHF für verschiedene Konditionierungsbedingungen über dem dPM und M1 sprechen für fokale unterschiedliche funktionell-anatomische Verbindungen zwischen dem linken dPM und dem li M1 zum rechten M1. Die differentiellen Effekte nach AP und PA gerichteten TP lassen vermuten, dass vom dPM präferentiell I1- und von M1 I3- Interneuronpopulationen an der Vermittlung der IHF beteiligt sind.