Aktuelle Neurologie 2005; 32 - P433
DOI: 10.1055/s-2005-919466

Allgemein- und Regionalanästhesie bei der Karotis-Endarteriektomie

T Martin 1, A Oldag 1, T Hoffmann 1, T Bürger 1, M Görtler 1
  • 1Magdeburg

Hintergrund: Ziel unserer Studie war die Untersuchung der Effekte von Allgemein- und Regionalanästhesie auf das postoperative Ergebniss bei Patienten mit Karotis-Endarteriektomie (Karotis-TEA).

Methoden: Innerhalb von 8 Jahren unterzogen sich 488 konsekutive Patieten (Durchschnittsalter 66.5a, SE 9a; 76% Männer) einer Karotis-TEA an unserem Zentrum. Alle Patienten wurden standardisiert prä- und postoperativ neurologisch untersucht einschließlich einer Farbduplex-Sonographie der Halsgefäße. Postperativ wurden die Patienten 2 bis 4 Tage sowie 6 Wochen nach der OP erneut untersucht. Nach 325 Karotis-TEA-Operationen unter Vollnarkose wurde der Anästhesietyp bei den nächsten 167 Operationen auf die Regionalanästhesie umgestellt.

Ergebnisse: 1 von 163 (0.6%) Patienten mit Regionalanästhesie erlitt einen perioperativen Schlaganfall, verglichen mit 20 von 325 (6,2%) Patienten die unter Vollnarkose operiert wurden (Odds Ratio 0,094, 95%-Konfidenzintervall: 0,013–0.708, p=0,009). Die Regionalanästhesie war mit einem signifikant verminderten perioperativen Schlaganfallsrisiko verbunden, selbst nach Bereinigung für Geschlecht, Alter, perioperative (rekurrente) Ischämien, Grad der ipsi- und kontralateralen Stenose und Erfahrung des Operateurs (Adjusted Odds Ratio 0.127, 95%-Konfidenz-Intervall: 0.016–0.975, p=0.047).

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit geplanter Karotis-TEA scheint die Regionalanästhesie mit einem geringeren perioperativen Schlaganfallsrisiko verbunden zu sein, als die Vollnarkose.