Aktuelle Neurologie 2005; 32 - P446
DOI: 10.1055/s-2005-919478

Mitarbeiterführung als Bestandteil eines umfassenden Qualitätsmanagements der Stroke Unit

J Koehler 1
  • 1Mainz

Einleitung: Qualitätssicherung ist ein maßgeblicher Bestandteil im Setting einer Stroke-Unit. Etabliert sind Leitlinien gestützte Prozesse und Dokumentation. Diese Untersuchung befasst sich darüber hinaus mit der Analyse spezifischer Anforderungen an die Mitarbeiter.

Methodik: Projektgestützt wurde mittels eines standardisierten Mitarbeiterfragebogens eine Datenerhebung für folgende Bereiche durchgeführt: Arbeitsaufgaben (1), Arbeitsbereich (2) –Allgemein (a), -Vorgesetzte (b), Leitung (3), Arbeitszufriedenheit (4) und Neuerungen (5). Die Daten des ärztlichen Dienstes der Stroke-Unit wurde danach mit dem Gesamtkollektiv verglichen.

Ergebnisse: Bei einer Rücklaufquote von 63% fand sich in folgenden Bereichen der Stroke-Unit im Vergleich zum gesamten ärztlichen Dienst deutlichere Stärken: (1): mehr Möglichkeit Neues zu lernen, (2a):keine langen/ziellosen Besprechungen, immer Unterstützung durch Kollegen, (2b):gibt wichtige Informationen, (4):sinnvolle Arbeit und (5): Wunsch nach fester Rotation. Verstärkt Verbesserungspotenzial lag in: (1):ungenügender Einfluss auf Arbeit, häufigeres Unterbrechen der Arbeit, (3): Gefühl der geringeren Unterstützung, (5):Krankheitsbilder auf einer Station konzentrieren.

Schlussfolgerungen: Die positive Wertung im Bereich (1) und (2a) belegt gut strukturierte Abläufe. Die besondere Unterstützung durch Vorgesetzte erhöht die Arbeitszufriedenheit im Vergleich zu der Gesamtheit des ärztlichen Dienstes. Der Wunsch nach festgelegter Rotation und der Widerstand gegen die Neuerung Krankheitsbilder auf einer Station zu führen spiegelt dagegen die Problematik der Stroke-Unit mit engem Krankheitsspektrum. Ungenügender Einfluss auf die und häufigeres Unterbrechen der Arbeit ist durch die kontinuierliche Rufbereitschaft bedingt. Der Schichtdienst führt zu einer größeren Distanz zur Leitung und dem Eindruck der geringeren Unterstützung. Diese Umfrage belegt somit zum Einen den Wert von Behandlungspfaden (Prozessmanagement). Zum Anderem ist daraus zu schließen, dass eine verbesserte Motivation mit konsekutiv höher Arbeitsqualität durch stärkere eigenverantwortliche Einbindung der Mitarbeiter in die Arbeitsabläufe und eindeutig definierte Rotationsintervalle in und aus dem Bereich der Stroke-Unit erreicht wird.