Aktuelle Neurologie 2005; 32 - P448
DOI: 10.1055/s-2005-919480

Forced use Therapie der unteren Extremität

F Hamzei 1, H Krüger 1, M Peters 1, G Ketels 1, M Rijntjes 1, C Weiller 1
  • 1Hamburg

Bereits in mehreren klinischen Studien wurde die Effizienz der „forced use therapy“ nach einem Schlaganfall belegt. Hierbei wird die gesunde Hand immobilisiert und die betroffene Hand sechs Stunden täglich über zwei Wochen nach der shaping Technik trainiert.

Das Ziel dieser Studie ist es festzustellen, ob das Prinzip dieser Therapie auch auf eine Beinparese nach einem Schlaganfall übertragbar ist. Da das gesunde Bein nicht immobilisiert werden kann, erfolgt die Anwendung der „forced use therapy“ modifiziert: Eine individuelle Therapie über sechs Stunden täglich an zwei aufeinander folgenden Wochen nach der shaping Technik (genannt FUL, „forced use for leg“).

16 Patienten mit einem erstmaligen Schlaganfall mindestens ein Jahr zurückliegend ohne klinische Besserung drei Monate vor Beginn der Therapie wurden in die Studie eingeschlossen. Die Fähigkeit frei zu stehen und mithilfe gehen zu können, war Voraussetzung für die Studienteilnahme. Kognitive Defizite, schwere Aphasie, Depression, und Neglect waren Gründe für den Therapieausschluss.

Es zeigt sich eine signifikante Besserung der Selbsteinschätzungsskalen („motor activity log“ mit funktioneller Ausführung sowie Vertrauen und Sicherheit) nach der Therapie, was 3 Monate nach der Therapie anhält.

Die Fremdeinschätzungsskalen („motor activity log“ mit funktioneller Ausführung und Zeit sowie „rivermead motor assessment“ und 3min Gangtest) zeigen ebenfalls eine signifikante Besserung nach der Therapie, anhaltend für 3 Monate.

FUL ist eine sinnvolle Therapie zur Verbesserung der Beinparese mit einem langandauernden Effekt.