Aktuelle Neurologie 2005; 32 - P449
DOI: 10.1055/s-2005-919481

Zeitliche Verteilung und Konsildichte in einem telemedizinischen Schlaganfallnetzwerk

B Vatankhah 1, J Schenkel 1, C Kukla 1, N.P Fehm 1, M.S Dittmar 1, B Ziemus 1, P Erban 1, F Schlachetzki 1, M Hauchwitz 1, S Ebeling 1, U Bogdahn 1, H.J Audebert 1, A Fürst 1
  • 1Regensburg, München-Harlaching

Einleitung: Das telemedizinische Pilotprojekt zur integrierten Schlaganfallversorgung in Südost-Bayern (TEMPiS) wurde im Februar 2003 von den neurologischen Kliniken München-Harlaching und der Universität Regensburg gestartet. Zehn internistische und zwei neurologische Kliniken können jederzeit ein Konsil mit telemedizinischer Patientenuntersuchung samt Patientengespräch mittels Videokonferenz sowie eine Befundung der neuroradiologischen Aufnahmen anfordern.

Methoden: Wir analysierten die zeitliche Verteilung der Konsile innerhalb der ersten zwei Jahre des Projektes.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 4828 Konsile während des Untersuchungszeitraumes durchgeführt. Bei 203 Patienten wurde eine systemische Lysetherapie eingeleitet.

Die durchschnittliche tägliche Konsilfrequenz stieg von 5,89 im ersten auf 7,3 im zweiten Jahr (Gesamtdurchschnitt 6,59; an Wochenenden/Feiertagen 6,52; Maximum 20/Tag). Mehr als die Hälfte der Beratungen fand zwischen 16h und 8h statt (53,3%; in der Untergruppe der Lysepatienten 45,3%).

Schlussfolgerungen: Das telemedizinische TEMPiS-Projekt wurde in seinen ersten zwei Jahren bei fast 5000 Konsilen mit zunehmender Intensität genutzt. Die Konsildichte an Werktagen war im Vergleich zu Wochenenden/Feiertagen annähernd gleich. Da bereits an Werktagen mehr als die Hälfte der Beratungen außerhalb der regulären Arbeitszeit stattfand, erscheint eine Fortsetzung des neurologischen Telekonsilservices in 24h-Bereitschaft im Sinne der Patientenversorgung sinnvoller als eine reine Versorgung über vor Ort tätige Konsiliarärzte.