Aktuelle Neurologie 2005; 32 - P450
DOI: 10.1055/s-2005-919482

Das „Stroke Angel-System“ in der präklinischen Schlaganfallversorgung

E Hiermann 1, U Kippnich 1, V Ziegler 1, G Rose 1, K Weidenhaupt 1, S Theiss 1, M Siebler 1, B Griewing 1
  • 1Bad Neustadt/Saale, Aachen, Düsseldorf

Einleitung: Die professionelle Schlaganfallversorgung beginnt mit dem Eintreffen des Rettungsdienstes. Ausschlaggebend bei der Schlaganfallbehandlung ist die unmittelbare Verbringung des Patienten in ein Zentrum mit ausgewiesener Expertise in der Schlaganfallbehandlung. Zur Unterstützung der präklinischen Prozesse soll ein Kommunikationssystem – das Stroke-Angel-System – vorgestellt werden, das der Schnittstellenoptimierung zwischen präklinischer rettungsdienstlicher sowie klinischer Versorgung beim akuten Schlaganfall dienen soll und in einer Pilotphase getestet wurde.

Methode: Die dem Rettungsdienst bekannten Patientendaten sowie das Rettungsdienstprotokoll werden durch den Rettungsassistenten über einen Handcomputer (PDA) erfasst. Die Daten der Versichertenkarte können mit einem Lesegerät direkt auf den PDA übertragen werden. Über eine blue-tooth-Verbindung zum Handy erfolgt mittels einer speziellen Datenleitung (GPRS) die Übertragung an die Klinik. In einer ersten Machbarkeitsuntersuchung wurden die Dateneingabe und Zuverlässigkeit der Übertragung in einem ländlichen Gebiet getestet.

Ergebnisse: Die Untersuchung zeigte, dass das System im Alltag einsetzbar ist und die Daten zuverlässig und korrekt übertragen werden.

Schlussfolgerung: Die Nutzung neuer und sektorübergreifender Kommunikationswege und –techniken kann den präklinischen Prozess optimieren. Mit der Entwicklung von standisierten Screeningmethoden auf Basis der erhobenen Patientenparameter/klinischer Befunde kann die präklinische Versorgung und damit die Therapie weiter verbessert werden. Die Zeit vom Auftreten des Schlaganfalls bis zum Eintreffen in der Klinik (Notfall-Management) kann verkürzt werden, wodurch u.a. über eine erhöhte Lyserate das Outcome des Patienten positiv beeinflusst werden kann.