Aktuelle Neurologie 2005; 32 - P459
DOI: 10.1055/s-2005-919491

Intensivmedizinische Komplikationen als mögliche Entscheidungshilfe Coiling versus Clipping bei spontaner SAB

M Strauß 1, C Renner 1, J Meixensberger 1
  • 1Halle, Leipzig

Die vorliegende Arbeit vergleicht das Auftreten intensivmedizinischer Komplikationen nach spontaner Subarachnoidalblutung in Abhängigkeit vom angewandten Therapieverfahren (Clipping oder Coiling). Es sollte untersucht werden ob das Therapieverfahren ein Prädiktor für das Auftreten bestimmter intensivmedizinischer Komplikationen ist und somit das Outcome des Patienten beeinflusst.

In die Studie wurden 59 Patienten eingeschlossen. 38 der Patienten wurden operativ (Clipping) und 21 der Patienten endovaskulär (Coiling) behandelt.

Die häufigsten Komplikationen waren Vasospasmus, intrazerebrale Blutung, Hirninfarkt, Hydrozephalus, Pneumonie und Wundinfektion. Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied bezüglich des Auftretens intensivmedizinischer Komplikationen zwischen den Therapieverfahren. Es trat jedoch tendenziell seltener ein Hydrozephalus auf, wenn operativ behandelt wurde. In der Gruppe der endovaskulär behandelten Patienten traten tendenziell seltener Hirninfarkte auf. Des weiteren konnte gezeigt werden, dass das Therapieverfahren ein Prädiktor für das Auftreten intracerebraler Blutungen und eines Hydrozephalus post-interventionell ist.

Zusammenfassend erscheint anhand der vorliegenden Daten eine Standardisierung der Therapieauswahl schwierig. Die aktuelle Studie konnte jedoch klinische Daten eruieren, welche als Entscheidungshilfe eingesetzt werden könnten. Zur weiteren Bestätigung der Ergebnisse sind prospektive Studien mit größerem Patientenvolumen unerlässlich.