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DOI: 10.1055/s-2005-919653
Vergleich der Lebensqualität unter Therapie maligner Gliome im Rahmen und außerhalb von Studienprotokollen
Hintergrund: Aus früheren Erhebungen der Lebensqualität bei Patienten, die im Rahmen definierter Regensburger neuroonkologischer Studienprotokolle (RNOP) behandelt wurden, ist keine Verschlechterung der Lebensqualität unter Therapie feststellbar gewesen. In einer prospektiven Untersuchung sollte geklärt werden, ob Patienten, die nicht in Studienprotokollen („off protocol“) behandelt worden sind, ebenfalls eine stabile Selbsteinschätzungen ihrer Lebensqualität unter der jeweilig angebotenen Therapie „off protocol“ aufweisen.
Methoden: 20 Patienten mit malignen Gliomen (WHO Grad III und IV), die aus diversen Gründen nicht in Studienprotokollen behandelt worden waren (davon 5 Patienten mit Ersttherapie und 16 Rezidivtherapie) wurden gegen 23 Patienten (9 Ersttherapie/14 Rezidivtherapie), die im Rahmen Regensburger Studien behandelt wurden, verglichen. Die Erhebung der Lebensqualität erfolgte mittels des „Quality of Life“ Fragebogens (EORTC QLQ C-30), der in drei große Kategorien unterteilt ist. Erfragt wurden „functional scales“ (kognitive, soziale, physische, emotionale Belange, Rollenverständnis) „sympton scales“ (Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Schmerz, Appetit, Schlaflosigkeit, Verdauungsbeschwerden) sowie die Gesamtbeurteilung der eigenen Gesundheit („Global health“). Vor Beginn der Behandlung und zu den jeweiligen Zyklen wurden die Bögen von den Patienten selbständig ausgefüllt.
Ergebnisse: Die statistische Auswertung erfolgte nach den Vorgaben der EORTC (Signifikanzbeurteilung mittels Wilcoxon-Test). Die Rücklaufquote lag über den erforderlichen 60%. Als Grundlage diente die erste Erhebung (vor Beginn der jeweiligen Behandlung) sowie zum dritten Zyklus (wenn die Behandlung im Rahmen der Studie erfolgte) bzw. dem entsprechenden Zeitintervall bei den Patienten, die „off Protocol“ behandelt wurden. Bei der Patientengruppe, die „off protocol“ behandelt worden, konnte keine statistisch signifikante Gasamtverschlechterung der Gesamtlebensqualität unter Berücksichtigung der einzelnen Subkategorien während der Behandlung (p<0,05) festgestellt werden.
Zusammenfassung: Für Patienten, die an malignen Gliomen erkrankt sind, ergibt sich in der subjektiven Gesamteinschätzung ihrer Lebensqualität während der Behandlung kein signifikanter Unterschied, ob der einzelne Patient im Rahmen einer Studie oder zumindest in unserer Klinik auch „off protocol“ behandelt wird.