Aktuelle Neurologie 2005; 32 - P634
DOI: 10.1055/s-2005-919665

Gabapentin hat keinen signifikanten positiven Effekt in der Behandlung des Burning-Mouth-Syndroms: Ergebnisse einer offenen Pilotstudie

J.G Heckmann 1, S.M Heckmann 1, A Ungeheuer 1, T Hummel 1, B Neundörfer 1
  • 1Erlangen, Dresden

Hintergrund: Das Burning-Mouth-Syndrom (BMS) ist durch einen Dauerbrennschmerz im Bereich der Mundhöhle charakterisiert. Pathopysiologisch wurden Störungen im Bereich der sensiblen Innervation und der Durchblutungsregulation festgestellt. Das Ziel der Studie war es, den therapeutischen Effekt einer Behandlung mit Gabapentin zu untersuchen.

Patienten und Methodik: Fünfzehn Patienten mit idiopathischem BMS (13 Frauen, 2 Männer; Alter 63.6+/-9.5 Jahre, mittlere Krankheitsdauer 32.6+/-26.6 Monate) wurden nach vorausgehender umfassender Abklärung in die offene prospektive Pilotstudie aufgenommen. Die Patienten erhielten Gabapentin in aufsteigender Dosis bis maximal 2400mg/täglich für durchschnittlich 3,3 Wochen. Die Patienten gaben die Schmerzintenistät mit einer visuellen Analogskala (VAS) von 0–10 an. Zusätzlich wurden die Riech- und Schmeckfunktion, sowie der Grad der Depressivität (Beck Depression Inventar) und das Befinden (von Zerssen Befindlichkeitsskala) untersucht.

Ergebnisse: Gabapentin hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Chemosensorik, die Befindlichkeit nach Zerrsen und die Werte der Schmerzskala. Keiner der Patienten berichtete über eine wesentliche Befundbesserung. Allerdings zeigte die Untergruppe der Patienten mit sehr hohem Werten im Beck Depression Inventar einen signifikante Besserung des Schmerzbefundes (p=0.012), das mit einem signifikanten Zunahme des Wertes in der Riechfunktion einherging (p=0.046). Die Geschmacksfunktion unterschied sich nicht in den beiden Gruppen.

Schlussfolgerung: Gabapentin hat keinen signifikanten positiven Effekt in der Behandlung des Burning-Mouth-Syndroms über die Behandlungszeit von 3 Wochen.