Aktuelle Neurologie 2005; 32 - P641
DOI: 10.1055/s-2005-919672

painDETECT – ein Palmtop-basiertes Verfahren für Versorgungsforschung, Qualitätsmanagement und Screening bei chronischen Schmerzen

R Freynhagen 1, T Tölle 1, U Gockel 1, R Baron 1
  • 1Düsseldorf, München, Karlsruhe, Kiel

Epidemiologische Daten zu chronischen Schmerzsyndromen beruhen bislang auf kleinen Erhebungsstudien oder interpolierten Schätzungen. Unklar sind unter anderem die Verteilungsmuster einzelner Symptome bei unterschiedlichen Krankheitsbildern, das tatsächliche Ausmaß begleitender Komorbiditäten oder Informationen über die Effektivität diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen.

Um epidemiologische Daten bei einer repräsentativen Zahl von Patienten zu erheben wurden 500 Handheld-Computer mit verschiedenen validierten Fragebögen und freien Fragen zu unterschiedlichen Problemfeldern chronischer Schmerzen ab August 2004 an 465 schmerztherapeutische Einrichtungen in Deutschland verteilt. Komorbiditäten wie Depression und Angst finden ebenso wie Fragen zu Schlafstörungen oder zur verbleibenden Funktionalität der einzelnen Patienten Berücksichtigung. Ende Mai 2005 wurde die Zahl von 12.000 kompletten Patientendatensätzen überschritten.

Ein weiteres Ziel der Erhebung war zugleich ein einfaches Screeninginstrument zu entwickeln, das mit großer Trennschärfe nozizeptive und neuropathische Schmerzen auseinanderhalten kann. Zu diesem Zweck wurden 7 Fragen zu neuropathietypischen sensorischen Schmerzsyndromen in Verbindung mit einer Körperschemazeichnung und dem Schmerzmuster analysiert. Erste Ergebnisse einer parallel angelegten Validierungsstudie an über 400 Patienten mit neuropathischen und nozizeptiven Schmerzsyndromen zeigen eine Sensitivität und Spezifität dieses Screening-Tools von 80%.

Dieses Projekt wurde vom Deutschen Forschungsverbund Neuropathischer Schmerz (DFNS) in Zusammenarbeit mit der Firma Pfizer durchgeführt.