Aktuelle Neurologie 2005; 32 - P666
DOI: 10.1055/s-2005-919696

Experimentelle vaskuläre Bildgebung der Karotiden bei Kleintieren mittels klinischer Scanner

N.P Fehm 1, B Vatankhah 1, M.S Dittmar 1, G Schuierer 1, G Retzl 1, U Bogdahn 1, M Horn 1, F Schlachetzki 1
  • 1Regensburg, Bad Hersfeld

Hintergrund und Fragestellung: In vivo Bildgebung der hirnversorgenden Gefäße bei Labortieren kann für eine Vielzahl experimenteller zerebrovaskulärer Fragestellungen hilfreich sein. Durch die Möglichkeit von Verlaufsuntersuchungen können Versuchstiere gespart und die Dynamik eines Krankheitsprozesses objektiviert werden. Die Anwendung von Geräten aus der klinischen Diagnostik bietet neben einer besseren Verfügbarkeit auch den Vorteil der Vergleichbarkeit mit der entsprechenden humanen Erkrankung aufgrund ähnlicher Untersuchungssequenzen. Wir evaluierten deshalb Durchführbarkeit und Potential von CT Angiographie (CTA), MR Angiographie (MRA) und Farbduplex-Sonographie mittels klinischer Scanner zur Darstellung der Karotiden an Ratten.

Methoden: Wistar Ratten (n=17) wurden mittels Farbduplex-Sonographie, CTA und MRA der Carotiden untersucht. Für alle Experimente wurden klinische Scanner verwendet. In Vorversuchen wurden die verwendeten Untersuchungsparameter an die Bedingungen bei Kleintieren angepasst und optimiert. Die Untersuchungsmodalitäten wurden hinsichtlich Bildqualität und Durchführbarkeit analysiert und verglichen.

Ergebnisse: A. carotis communis (ACC) und Karotisbifurkation konnten in allen Tieren mit allen Untersuchungsmodalitäten dargestellt werden. Farbduplex-Sonographie lieferte reproduzierbare funktionelle Informationen. CTA und MRA leisteten in axialen und rekonstruierten Bildern eine deutliche Darstellbarkeit der ACC und Karotisbifurkation. Wir beschreiben außerdem unterschiedliche Indikationen der Untersuchungsmodalitäten bezüglich räumlicher Auflösung, Zeitdauer der Datenakquisition, möglichem Einsatzbereich sowie Anwendung von Kontrastmitteln. Wir beschreiben außerdem erste Ergebnisse bei der Darstellung von experimentellen Karotisstenosen.

Diskussion: Farbduplex-Sonographie, CTA und MRA zur in-vivo-Karotisdarstellung an Ratten können problemlos durchgeführt werden und liefern bei der Verwendung klinischer Scanner Bilder ausreichender Qualität und Auflösung. Die beschriebenen in vivo Bildgebungsmodalitäten leisten Hilfestellung bei unterschiedlichsten experimentellen zerebrovaskulären Fragestellungen. Aktuell sind jedoch weitere Daten zur Anwendbarkeit bei pathologischen Strömungsverhältnissen und Gefäßstenosen noch ausstehend.