Hintergrund/Forschungsfragen: Der Erfolg medizinischer Rehabilitationsmaßnahmen wird durch verschiedene Faktoren
beeinflusst. Anhand der Daten aus dem Projekt „Qualitätsgemeinschaft medizinische
Rehabilitation“ (QGmR) in Schleswig-Holstein wird untersucht, in welchem Maße Veränderungen
der subjektiven Gesundheit vier Monate nach der Rehabilitation von den Reha-Erwartungen
und der Zufriedenheit der Patienten und abhängen. Material/Methoden: An der QGmR beteiligten sich 8 Kliniken mit 1.008 orthopädischen Patienten (57% weiblich,
Durchschnittsalter 54 Jahre). Standardisierte Befragungen erfolgten vor und vier Monate
nach der Rehabilitation. Als Outcomevariablen wurde die subjektive Gesundheit multidimensional
anhand etablierter Skalen erfasst. Zufriedenheit wurde analog zum Qualitätssicherungsprogramm
der RV erhoben, die Reha-Erwartungen wurden auf vier Dimensionen mit je 2 Items erfasst
(FREM-8, Deck, 2005). Ergebnisse: Die Patienten treten die Reha mit hohen Erwartungen an. Bei einem Teil der Patienten
werden diese Erwartungen während der Reha nicht erfüllt (15–30%). Nicht erfüllte Erwartungen
und ungünstige Zufriedenheitsangaben korrelieren signifikant (r2 zwischen .19 und
.38). Der Zusammenhang dieser Parameter auf die Outcomevariablen 4 Monate nach der
Rehabilitation wurde anhand von multiplen Regressionsanalysen untersucht. Ihr Einfluss
auf die Outcomevariablen 4 Monate nach der Rehabilitation erwies sich als signifikant
(p<0.01). Nach Kontrolle des Ausgangswertes erklärte die Zufriedenheit zwischen 4
und 7% der Varianz in den Outcomevariablen, der Varianzanteil der nicht erfüllten
Erwartungen betrug im Mittel 9%. Schlussfolgerungen/Diskussion: Nicht erfüllte Erwartungen von Reha-Patienten korrelieren mit ihrer Rehabilitationszufriedenheit.
Ungünstige Ausprägungen auf diesen Parametern beeinflussen ihrerseits die Reha-Ergebnisse
4 Monate nach der Rehabilitation. Unsere Ergebnisse legen es nahe, in der Reha ein
verstärktes Augenmerk auf die spezifischen Bedürfnisse der Patienten zu richten.