ZFA (Stuttgart) 2006; 82(6): 259-262
DOI: 10.1055/s-2006-933506
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CRP-Test zur Abschätzung des kardiovaskulären Risikos? - Eine Recherche

CRP Test to Calculate the Cardiovascular Risk? An OverviewS. Brockmann1
  • 1Abteilung für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Düsseldorf
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Publication Date:
20 June 2006 (online)

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Zusammenfassung

Kardiologen empfehlen, Patienten auf C-reaktives Protein zu testen, um ein erhöhtes Risiko für eine koronare Herzkrankheit oder ein kardiovaskuläres Ereignis besser zu erkennen. Als geeignet sehen sie den High-sensitive-CRP-Wert an, bei dem bereits subnormale Werte zwischen 3,0 und 9,0 mg/l zur Beurteilung herangezogen werden. CRP ist zwar verknüpft mit anderen kardiovaskulären Risikofaktoren, ist aber zumindestens in den Gruppen mit niedrigem und mittlerem Gesamtrisiko kein unabhängiger Risikoindikator. Selbst in der Hochrisikogruppe ist der Informationsgewinn durch den CRP-Tests klinisch nicht relevant, da die Patienten dieser Gruppe schon aufgrund der Gesamtrisiko-Klassifizierung ein Maximum an Behandlung erhalten sollen. Problematisch ist die Unspezifität und die Schwankungsbreite des CRP, so dass die Gefahr falsch-positiver oder falsch-negativer Werte besonders hoch ist. Auch zur Verlaufskontrolle ist der Test ungeeignet.

Abstract

Some heart specialists promote a high-sensitive CRP test to calculate the cardiovascular risk. For this they interprete subnormal CRP values between 3.0 and 9.0 mg/l. CRP is associated with other risk-factors, but it is not an independent indicator in groups with low or moderate risk. Even in the high-risk group CRP gives no further clinical informations. CRP is an unspecific and fluctuating value which can cause false positive, false negative or irrelevant results.

Literatur

Dr. med. S. Brockmann

Abteilung für Allgemeinmedizin · Universitätsklinikum Düsseldorf

Moorenstr. 5

40225 Düsseldorf

Email: silke.brockmann@uni-duesseldorf.de