Endoskopie heute 2006; 19 - P24
DOI: 10.1055/s-2006-939387

Abhängigkeit der postoperativen Wundheilung von der PEG-Sondengröße?

F Ruberg 1, J Zenk 1, H Iro 1
  • 1Hals-Nasen-Ohrenklinik, Kopf- und Halschirurgie, Erlangen

Die perkutane endoskopisch kontrollierte Gastrostomie (PEG) gilt als eine komplikationsarme Methode. Dennoch werden gelegentlich lokale Entzündungsreaktionen im Bereich der Punktionsstelle beobachtet. Aus diesem Grund soll der Einfluss der Sondengröße und der damit verbundenen unterschiedlichen Traumatisierung der Bauchdecke auf den lokalen Heilungsverlauf evaluiert werden. Hierfür wurden 38 Patienten mit einem HNO-Tumor nach zuvoriger Randomisierung mit einer PEG-Sonde (Freka(R) PEG Set Gastric, Fa. Fresenius, Bad Homburg) der Größe 9 oder 15 Charrière nach der Fadendurchzugsmethode versorgt. Während durchschnittlich 9 postoperativen Tagen (Varianz 2–34 Tage) wurde die Punktionsstelle täglich lokal gepflegt und eventuelle Entzündungsreaktionen dokumentiert. In den meisten Fällen wurde die PEG-Sonde zu Beginn der Therapie im Rahmen einer Panendoskopie in Vollnarkose appliziert. In beiden Therapieguppen entsprach sich der Body Mass Index, Hämoglobin- und Hämatokrit-Wert. In einem Fall bestand ein diätisch eingestellter Diabetes mellitus. Auf eine antibiotische Prophylaxe wurde verzichtet. Bei Verwendung der dickeren Sonde kam es in 70% zu einer eitrigen Entzündung der Punktionsstelle im Vergleich zu 17% bei Verwendung der dünneren Sonde. Zwar liegt der Vorteil der größeren PEG-Sonde in einer leichteren Applikation von Medikamenten bei geringerem Risiko der Sondenoklusion, jedoch geht dies mit einer signifikant höheren Komplikationsrate hinsichtlich des postoperativen Heilungsverlaufes einher. Die Relevanz gerade für Tumor-geschwächte Patienten ist detailliert zu diskutieren.