Notfall & Hausarztmedizin 2006; 32(6): 293
DOI: 10.1055/s-2006-948072
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Urticaria und allergische Rhinitis - Subjektive Symptome objektiv messen

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Publication Date:
14 July 2006 (online)

 

Bis zu 3% der Menschen in Europa sind von chronischer Urticaria betroffen. Wie stark die Krankheit die Lebensqualität im Alltag und Arbeitsleben beeinträchtigt, wird immer häufiger mithilfe eines dermatologischen Index, dem Dermatology Life Quality Index (DLYI) ermittelt. Anhand von zwei aktuellen Studien zeigte Prof. Alexander Kapp aus Hannover im Rahmen des Global Allergy Summit 2006 in Istanbul, dass bei einer Behandlung der Urticaria mit Levocetirizin die Werte für Lebensqualität deutlich positiver ausfallen als unter Plazebo ([1], [2]). Auch das Hauptsymptom Pruritus besserte sich unter Levocetirizin erheblich. Wegen der geringen sedierenden Wirkung und zusätzlicher antientzündlicher Effekte empfehlen die neu erschienenen Leitlinien der EAACI (European Academy of Allergology and Clinical Immunology) nicht sedierende H1-Antihistaminika wie Levocetirizin als Firstline-Therapie bei chronischer Urticaria.

Auch bei der Behandlung der allergischen Rhinitis zeigte sich, dass objektive Messparameter und subjektiv wahrgenommene Symptomatik bei Patienten divergieren können. Beispielsweise fand man bei Asthmatikern keinen Zusammenhang zwischen individuellen Symptomen und der gemessenen Lungenfunktion der Patienten. Laut Dr. Oliver Pfaar aus Wiesbaden gibt es Patienten, die den Schweregrad ihrer Erkrankung deutlich unter- oder auch überschätzen. Mithilfe von komplexen Fragebögen wie dem SF-36 (36 Item Short Form Health Survey) können Gesundheitszustand und Lebensqualität besser erfasst werden. Auch mit dem RQLQ (Rhinoconjunctivitis Quality of Life Questionnaire) können spezifische Einschränkungen durch Rhinitis dokumentiert werden. So zeigte sich in der XPERT-Studie (Xyzal® in Persistent Rhinitis Trial), die die Wirksamkeit von Levocetirizin bei persistierender allergischer Rhinitis im Vergleich zu Plazebo untersuchte, unter Levocetirizin eine Besserung aller im SF-36 erfassten Bereiche des generellen Gesundheitsstatus. Daneben verbesserten sich die fünf von den Patienten am häufigsten genannten Alltagsaktivitäten im RQLQ und die Patienten konnten deutlich besser schlafen.

Quelle: Presseinformation der UCB GmbH, Sindorf

Literatur

  • 17 Kapp A . Wedi B . J Drugs Dermatol. 2004;  3 632-339
  • 18 Kapp A . Pichler W . et al . Int J Dermatol. 2006;  45 469-474
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