psychoneuro 2006; 32(11): 523
DOI: 10.1055/s-2006-957003
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Fortgeschrittener idiopathischer Parkinson - Neue Methode ermöglicht kontinuierliche dopaminerge Stimulation

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Publication Date:
12 December 2006 (online)

 

Der Einsatz von L-DOPA in der Parkinsontherapie stellt laut MD PhD Dag Nyholm, Uppsala University Hospital, Schweden, einen der größten neuropharmakologischen Erfolge des 20. Jahrhunderts dar. Mit Fortschreiten der Erkrankung lässt dessen Wirksamkeit jedoch nach (Wearing-OFF-Perioden), zudem kommt es zu Phasen ohne Wirkung (OFF-Perioden) und starken Wirkungsschwankungen (ON-OFF-Perioden). Auch Dyskinesien, aufgrund überschießender L-DOPA-Wirkung, treten auf - das therapeutische Fenster wird immer schmaler. Das betrifft nach fünf Jahren Therapie 50-90% der Patienten.

Der Grund: Bei oraler Gabe wird L-DOPA nach der Magenentleerung im Duodenum absorbiert und zunächst noch als Dopamin von präsynaptischen neuronalen Vesikeln gespeichert, die eine kontinuierliche Stimulation der Dopaminrezeptoren gewährleisten. Mit zunehmender Neurodegeneration lässt deren Speicherkapazität jedoch nach. Daher korreliert die Stimulation immer enger mit den Plasmaspiegeln, die aufgrund der stoßartigen, verzögerten Magenentleerung sowie der kurzen Halbwertszeit von L-DOPA stark schwanken.

  • 01 Nyholm D . et al . Clin Neuropharmacol. 2003;  26(3) 156-63
  • 02 Nyholm D . et al . Neurology. 2005;  64 216-23
  • 03 Westin J . et al . Parkinsonism Relat Disord 2006, Epub ahead of print.