Laryngorhinootologie 1983; 62(6): 249-255
DOI: 10.1055/s-2007-1008425
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Neue Aspekte zur Genese des Invertierten Papilloms - Erste Mitteilung

New Aspects of Aetiology and Morphology of the Inverting Papilloma - Part OneH. Stammberger
  • Univ.-HNO-Klinik Graz (Vorstand: Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. W. Messerklinger)
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Die in der Literatur der letzten 15 Jahre mitgeteilten Berichte über das invertierte Papillom (IP) der Nase und ihrer Nebenhöhlen sind vorwiegend Fallberichte oder Studien, in welchen das klinische Verhalten dieser Geschwulst diskutiert und die heute gültigen Richtlinien für ihre Behandlung erarbeitet wurden. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der ätiologischen und morphologischen Genese des IP, dem Vorkommen des IP's ausschließlich in einem Areal, dessen Schleimhaut entwicklungsgeschichtlich von den Riechfeldern abstammt, also ektodermalen Ursprungs ist (im Gegensatz zur entodermalen Abstammung der Schleimhäute der übrigen Luftwege).

Vergleiche zwischen dem Wachstumsverhalten des IP's und dem Verhalten der Schleimhaut aus beiden Riechfeldern während der Embryogenese ergeben teilweise frappierende Übereinstimmungen. Die prospektive Bedeutung dieses Schleimhautareals - der sog. „Schneiderschen Membran” - dürfte daher eine entscheidende gestaltprägende und wachstumsbestimmende Determinante für das IP sein, lassen sich doch die gleichen Bau- und Wachstumsmerkmale sowohl im IP als auch in der Schneiderschen Membran während der Ausbildung der inneren Nase und ihrer Nebenhöhlen nachweisen. Vor allem ist das Wachstums- und Aufteilungsprinzip der „asymmetrischen Dichotomie” und der „Adventiv-Knospung” ein bestimmender Faktor.

Summary

In the last 15 years papers dealing with the inverting papilloma (IP) of the nose and the paranasal sinuses mainly described the clinical appearance and behaviour and/or discussed treatment modalities. Little is known about the aetiology of the IP.

Comparisons between the histological appearance of the IP and the different stages of the embryonic development of Schneider's membrane, i.e. the lamina mucosa nasi derived from the ectoderm, show strikingly similar growth patterns. The main task of Schneider's membrane is to actively form the inner nose and the paranasal sinuses during development of the foetus. Hence, it emplays the system of „asymmetric dichotomy” when growing into the embryonic tissue of the viscerocranium.

As the IP originates exclusively in the area equivalent to Schneider's membrane and moreover presents some unique features which are histologically and morphologically identical with this membrane, the author believes that the embryonic determination to build up the sinuses and the meatus of the nose is responsible for the histological appearance of the inverting papilloma.

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