psychoneuro 2007; 33(11): 479
DOI: 10.1055/s-2007-1010980
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Schizophrenie und bipolaren Störungen - Auch auf das Gewicht achten

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Publication Date:
20 December 2007 (online)

 

Psychiatrische Erkrankungen gehen oft mit belastenden Komorbiditäten einher. Dies bestätigte erneut die UNITE-Studie, bei der 5 235 Patienten mit Schizophrenie oder bipolarer Störung sowie deren Betreuer zu Begleiterkrankungen und Nebenwirkungen unter der Therapie befragt wurden [6]. Neben Schlafstörungen beklagten die Patienten v.a. die Gewichtszunahme seit Krankheitsbeginn und den teilweise stark erhöhte Body-Mass-Index (BMI). Nach Ansicht der Patienten sei die antipsychotische Medikation für die Gewichtszunahme verantwortlich. Darüber hinaus gaben viele der Befragten an, dass die Gewichtszunahme weitere metabolische Störungen (z.B. Hypercholesterinämie, Hypertonie, Diabetes) auslöse oder bestehende verschlimmere.

Nur jeder zweite Arzt besprach, so ein weiteres Ergebnis der Studie, die Langzeitfolgen dieser Komorbidität und den Einfluss der Medikation mit seinen Patienten oder deren Betreuern. "Diese typischen Begleiterkrankungen und kardiometabolischen Risikofaktoren finden seitens der Verordner zu wenig Beachtung und werden zu selten überprüft", erklärte Prof. Peter Hofmann, Universitätsklinik für Psychiatrie, Graz, Österreich. Hofmann bestätigte, dass die beschriebenen Nebenwirkungen tatsächlich mit den antipsychotischen Medikamenten und der Erkrankung in einem engen Zusammenhang stehen können. Zudem seien Schizophrenie und bipolare Störungen häufig mit prädisponierenden Erbanlagen assoziiert und gingen mit einer ungesunden Lebensweise einher. Einige Antipsychotika hätten einen nachweisbar negativen Effekt auf das Körpergewicht und den Fett- und Zuckerstoffwechsel.

Literatur

  • 01 Folks et al. Effect of ziprasidon on weight and metabolic parameters at various fixed doses in patients with schizophrenia or schizoaffective disorder. Poster präsentiert auf dem 160th Annual Meeting of the American Psychatric Association, 19.-24. Mai 2007 in San Diego, USA. 
  • 02 Loebel et al. Remission in schizophrenia: a comparison of 2 dose regimens of ziprasidone vs. Haloperidol treatment in a 3-year double-blind extension study. Poster präsentiert auf der American Psychatric Association, 20.-25. Mai 2007 in Toronto, Canada. 
  • 03 Lombardo et al. Effect of Foof on absorption of ziprasidone. Poster präsentiert auf dem 11th Int. Congress on Schizophrenia, 28. März-1. April 2007 in Colorado Springs, USA. 
  • 04 Roberts et al. Ziprasidone in the treatment of schizophrenia: evidence for a linear dose-response relationship. Poster präsentiert auf dem 11th Int. Congress on Schizophrenia, 28. März-1. April 2007 in Colorado Springs, USA. 
  • 05 Rossi et al. Switching from convetnional and atypocal antipsychotics to ziprasidon in outpatiens with schizophrenia: an 8-week, open-label study. Poster präsentiert auf dem 11th Int. Congress on Schizophrenia, 28. März-1. April 2007 in Colorado Springs, USA. 
  • 06 UNITE (Understanding Needs, Interactions, Treatment and Expectations): McIntyre et al. Poster präsentiert auf dem 11th Int. Congress on Schizophrenia , 28. März-1. April 2007 in Colorado Springs, USA. 
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