Aktuelle Neurologie 1987; 14(5): 153-159
DOI: 10.1055/s-2007-1020690
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zur Differentialdiagnose blander Hirnvenen- und Sinusthrombosen des Erwachsenen - klinische Fakten und folgediagnostische Befunde*

Differential Diagnosis of Non-Septic Thrombosis of Cerebral Veins and Sinuses in Adults-Clinical Facts and Paraclinical InvestigationsM. Nichtweiß
  • Neurologische Klinik der Städtischen Kliniken Darmstadt (Direktor: Prof. Dr. med. W. Firnhaber)
* Herrn Prof. Dr. med. W. Krücke mit den besten Wünschen zum 75. Geburstag gewidmet.
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Publication Date:
30 January 2008 (online)

Zusammenfassung

Der Erwartung einer schweren Erkrankung mit Zeichen erhöhten intrakraniellen Druckes, Lähmungen und Anfällen wird nur ein Teil der an Hirnnerven- und Sinusthrombosen Leidenden gerecht. Vielmehr können diese Zustände sich auch hinter Dauerkopfschmerz selbst Spätepilepsie oder psychotischen Bildern verbergen.

Da das Computertomogramm gerade hier sichere pathologische Befunde häufiger schuldig bleiben wird, erhalten gezielte Anamneseerhebung und die Liquoruntersuchung einen besonderen Wert.

Zu warnen ist davor, allein schon in Zellvermehrungen genügend Grund für die Annahme einer Enzephalitis zu sehen. Die Gefahr der Fehldiagnose ist auch mit falscher Interpretation von pathologischen CT-Befunden und gleichzeitigem Verzicht auf angiographische Untersuchung gegeben.

Summary

Only a part of the patients suffering from thrombosis of cerebral veins and sinuses show signs of raised intracranial pressure, pareses and seizures.

More often these patients present with headaches only, even with delayed epilepsy or psychoses. If the results of CT examination are doubtful or normal in these cases, a detailed history of present illness and careful investigation of cerebral spinal fluid are of great importance.

Pleocytosis without further cytological specification is not sufficient to make the diagnosis of encephalitis. Another risk of wrong diagnosis results from the misinterpretation of CT findings and omission of angiography.

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