Zusammenfassung
Es wird der prognostische Wert der SEP-Untersuchung, insbesondere der Wert der zentralen
somatosensorischen Leitungszeit bei bewußtseinsgestörten Patienten dargestellt. Bei
Patienten im posttraumatischen Koma kann eine enge Beziehung zwischen der zentralen
somatosensorischen Leitungszeit und dem Grad der Wiederherstellung gefunden werden.
Auch das Amplitudenverhältnis zwischen den Hauptablenkungen der Skalp- und der Nacken-
antworten kann zur Prognosestellung herangezogen werden. Metabolische Störungen führen
zu einer Verzögerung der zentralen somatosensorischen Leitungszeit. Im allgemeinen
gilt, dass sich mit Zunahme der zentralen Leitungszeit und Abnahme des Amplitudenverhältnisses
die Prognose verschlechtert. Fehlende SEP oder Asymmetrien der Skalp-Antworten sind
mit schwerer Behinderung oder dem Tod der Patienten verbunden. Patienten mit primär
traumatischen Hirnstammschäden können aber auch bei Vorliegen schwerer SEP-Veränderungen
eine günstige Prognose haben. Bei Patienten im apallischen Syndrom weisen monophasische
oder fehlende Skalp-Antworten auf die Irreversibilität des zerebralen Schadens hin.
Summary
The author presents the prognostic significance of SEP investigations, especially
of measurement of the central somatosensory conduction time in patients with disturbed
consciousness. Patients in posttraumatic coma show close correlation between central
conduction time and outcome. The amplitude ratio between the negative s peak of the
scalp and the neck responses is also helpful in determining the outcome. Metabolic
diseases will increase the central conduction time. Generally, an increase in central
somatosensory conduction time and a decrease of amplitude ratio are accompanied by
a bad outcome. Absent or asymmetric scalp SEP are seen in patients who remain severely
disabled or die. Exceptions to these rules are found in patients with primary brain
stem injury. In patients in an apallic state, monophasic or absent scalp SEP point
to an irreversible brain damage.