Zusammenfassung
Es wird über die endoskopische Therapie gutartiger zystischer Ovarialtumoren in den
Jahren 1985 bis 1989 berichtet. Von 108 Patientinnen mit serösen und mukinösen Ovarialkystomen,
49 Patientinnen mit Dermoidzysten und 17 Patientinnen mit Parovarialzysten konnten
72 (= 42 %) endoskopisch organerhaltend operiert werden. Bei einer Patientin fand
sich im Rahmen der Nachuntersuchungen ein inkomplett entferntes Dermoid. Im Beobachtungszeitraum
wurden neben 400 Funktionszysten der Ovarien auch 146 Ovarialkarzinome und 13 Borderline-Tumoren
histologisch nachgewiesen. Eine Patientin mit gesichertem Ovarialkarzinom und eine
Patientin mit einem Borderline-Tumor wurden intraoperativ falsch eingeschätzt und
endoskopisch anoperiert. Das endoskopische Vorgehen wird dargestellt und die Schwierigkeiten
der sicheren, intraoperativen Diagnostik herausgearbeitet. Die endoskopische Methode
verlangt vom Operateur höchste Kritikfähigkeit. Die Karzinom-Chirurgie verlangt zu
Recht, daß das Hineinnehmen neuer Techniken nicht zur Aufgabe fundamentaler Sicherheitsregeln
führen sollte. Die unbezweifelten Vorteile der endoskopischen Therapie dürfen nicht
über die vermutlichen Nachteile des Vorgehens im Falle einer unvermutet endoskopisch
anoperierten Krebserkrankung hinwegtäuschen.
Abstract
108 patients with cystadenomas, 49 patients with teratomas, 17 patients with parovarial
cysts and 400 patients with functional ovarian cysts were treated by endoscopic therapy
from 1985 to 1989. 72 patients (42 %) with cystadenomas, teratomas and parovarial
cysts were operated in an organpreserving manner. Follow-up of 70 patients showed,
in one case, an incompletely operated teratoma. Careful preoperative and intraoperative
attention must be paid to the differential diagnosis. The difficulties and dangers
of unexpected ovarian cancer are shown in two cases. The advantage of endoscopic therapy
should not allow us to forget the fundamental rules of cancer surgery.