Geburtshilfe Frauenheilkd 1991; 51(6): 474-480
DOI: 10.1055/s-2007-1026181
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zur endoskopischen Therapie von zystischen Ovarialtumoren und Parovarialzysten

Endoscopic Therapy of Cystic Ovarian Tumours and Parovarial CystsF. Dreßler
  • Abteilung für Gynäkologie (Leiter: Prof. Dr. med. P Börner)
  • und Abteilung für Geburtsmedizin (Leiter: Prof. Dr. med. E. Saling)
  • der Frauenklinik des Krankenhauses Berlin-Neukölln
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. März 2008 (online)

Zusammenfassung

Es wird über die endoskopische Therapie gutartiger zystischer Ovarialtumoren in den Jahren 1985 bis 1989 berichtet. Von 108 Patientinnen mit serösen und mukinösen Ovarialkystomen, 49 Patientinnen mit Dermoidzysten und 17 Patientinnen mit Parovarialzysten konnten 72 (= 42 %) endoskopisch organerhaltend operiert werden. Bei einer Patientin fand sich im Rahmen der Nachuntersuchungen ein inkomplett entferntes Dermoid. Im Beobachtungszeitraum wurden neben 400 Funktionszysten der Ovarien auch 146 Ovarialkarzinome und 13 Borderline-Tumoren histologisch nachgewiesen. Eine Patientin mit gesichertem Ovarialkarzinom und eine Patientin mit einem Borderline-Tumor wurden intraoperativ falsch eingeschätzt und endoskopisch anoperiert. Das endoskopische Vorgehen wird dargestellt und die Schwierigkeiten der sicheren, intraoperativen Diagnostik herausgearbeitet. Die endoskopische Methode verlangt vom Operateur höchste Kritikfähigkeit. Die Karzinom-Chirurgie verlangt zu Recht, daß das Hineinnehmen neuer Techniken nicht zur Aufgabe fundamentaler Sicherheitsregeln führen sollte. Die unbezweifelten Vorteile der endoskopischen Therapie dürfen nicht über die vermutlichen Nachteile des Vorgehens im Falle einer unvermutet endoskopisch anoperierten Krebserkrankung hinwegtäuschen.

Abstract

108 patients with cystadenomas, 49 patients with teratomas, 17 patients with parovarial cysts and 400 patients with functional ovarian cysts were treated by endoscopic therapy from 1985 to 1989. 72 patients (42 %) with cystadenomas, teratomas and parovarial cysts were operated in an organpreserving manner. Follow-up of 70 patients showed, in one case, an incompletely operated teratoma. Careful preoperative and intraoperative attention must be paid to the differential diagnosis. The difficulties and dangers of unexpected ovarian cancer are shown in two cases. The advantage of endoscopic therapy should not allow us to forget the fundamental rules of cancer surgery.

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