psychoneuro 2007; 33(6): 261
DOI: 10.1055/s-2007-985214
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Idiopathisches Parkinsonsyndrom - Mit Add-on-Ropinirol-XR zwei Stunden weniger im "OFF"

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Publication Date:
26 July 2007 (online)

 

Die kontinuierliche Freisetzung von Ropinirol über 24-Stunden verhelfe Patienten mit fortgeschrittenem Parkinsonsyndrom zu mehr Lebensqualität, kommentierte Prof. Anthony Schapira, London, die Ergebnisse der EASE-PD-Adjunct-Studie (Efficacy and Safety Evaluation in Parkinson Disease - Adjunct; [1]). In dieser europäischen/US-amerikanischen Multizenterstudie habe die Kombination des bewährten Dopaminagonisten in einer innovativen Galentik mit einer bestehenden L-Dopatherapie den Patienten im Schnitt pro Tag zwei zusätzliche Stunden ohne motorische Behinderung verschafft.

Ropinirol steht derzeit unter dem Handelsnamen Requip® in der "IR"-Version (sofortige Wirkstofffreisetzung), die eine dreimal tägliche Einnahme erfordert, zur Verfügung. Der Hersteller GlaxoSmithKline hat in Zusammenarbeit mit dem Galenikspezialisten SkyePharma eine neue Darreichungsform mit protrahierter Wirkstofffreisetzung entwickelt. Die Zulassung von Ropinirol-XR mit GeoMatrix-Technologie wird für Ende 2007 erwartet.

Von der kontinuierliche Freisetzung des Wirkstoffs über 24 Stunden erhofft sich Schapira für das therapeutische Management unter anderem:

bessere Compliance durch nur einmal tägliche Einnahme kontinuierlichere Stimulation der Dopaminrezeptoren vereinfachtes Titrationsschema mit rascher Dosissteigerung bessere Symptomkontrolle nicht nur am Tag, sondern auch in der Nacht und am frühen Morgen geringeres Risiko für eine Toleranzentwicklung.

Für die EASE-PD-Adjunct-Studie wurden Patienten mit idiopathischem Parkinsonsyndrom rekrutiert, die aufgrund der nachlassenden Wirksamkeit von L-Dopa an Wearing-OFF-Phänomen wie End-of-dose-Akinesien oder Fluktuationen der Beweglichkeit litten. Die Add-on-Therapie erfolgte randomisiert doppelblind zur einmal täglichen Einnahme von entweder Ropinirol-XR (n = 202) oder Placebo (n = 191). Der primäre Endpunkt war die Veränderung der im "OFF" verbrachten Zeit. Die Auswertung der Patiententagebücher ließ bereits nach zwei Wochen einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den beiden Kollektiven erkennen. Am Ende der sechsmonatigen Studienlaufzeit hatte im Kollektiv unter Add-on-Ropinirol-XR die tägliche "OFF"-Zeit um 2,1 Stunde abgenommen versus 0,3 Stunden in der Kontrollgruppe.

Literatur

  • 01 Pahwa R . et al . Ropinirole 24-hour Prolonged Release - Randomized, Controlled Study in Advanced Parkinson Disease.  Neurology. 2007;  68 118-1115