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DOI: 10.1055/s-2007-992871
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung bei Kindern - Ohne Eltern geht gar nichts
Publication History
Publication Date:
14 November 2007 (online)
ADHS bei Kindern ist vor allem durch die Kardinalssymptome motorische Unruhe, Unaufmerksamkeit und Impulsivität charakterisiert. Unbehandelt ist die Entwicklung, der zu erwartende soziale und berufliche Erfolg der Kinder beeinträchtigt. Etwa die Hälfte der Kinder leidet unter Ein- und Durchschlafstörungen, die meisten haben aber ein Problem mit dem Zubettgehen, d.h. ein Verhaltensproblem. Die Betroffenen haben daher auch ein hohes Risiko für Verletzungen und Unfälle.
ADHS betrifft aber nicht nur rund 4% aller schulpflichtigen Kinder, sondern auch Eltern, Lehrer und Freunde. Diese spielen gleichzeitig eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Erkrankung. Bereits pränatal kann durch Nikotin, Alkohol und Stress in der Schwangerschaft das neuronale Wachstum und damit die funktionelle Reifung des Gehirns beeinträchtigt werden [1]. Auch nach der Geburt prägt das Verhalten der Eltern die Entwicklung geistiger und psychischer Fähigkeiten. Entscheidend sind dabei die Phasen mit erhöhter neuronaler und synaptischer Plastizität, d.h. die sensible Phase während der ersten Lebenswochen sowie die Pubertät. Mangelnde emotionale Bindung kann z.B. zu einer Degeneration der Dentriten führen.