Zusammenfassung 
         
         Übelkeit und Erbrechen nach Operationen sind immer noch häufig auftretende Beschwerden
            und bleiben dem Patienten als unangenehme Nebenwirkungen in Erinnerung. Zudem bergen
            sie Risiken für ernste postoperative Komplikationen und können zusätzliche Kosten
            verursachen. Die Inzidenz postoperativer Übelkeit variiert je nach Risikoprofil zwischen
            3 und 91 %, wobei viele verschiedene Faktoren mit postoperativer Nausea und Emesis
            in Verbindung gebracht werden. Eine routinemäßige antiemetische Prophylaxe ist wegen
            Nebenwirkungen sowie aus Kostengründen bei geringem Emesisrisiko wohl zur Zeit nicht
            zu rechtfertigen, während bei Patienten mit erhöhtem Risiko vorbeugende Maßnahmen
            ergriffen werden sollten. Dazu zählen neben der Verabreichung von Antiemetika auch
            die Vermeidung emesisfördernder bzw. -auslösender Faktoren wie Magendehnung, unruhiger
            Bettentransport, zu frühe Mobilisation, inadäquate Analgesie und nicht zuletzt die
            Wahl geeigneter Anästhetika. Bei Patienten mit sehr hohem Emesisrisiko empfiehlt sich
            unter Umständen die Verwendung von Propofol als Monoanästhetikum. Bei Beginn emetischer
            Beschwerden im Aufwachraum sollten straff sitzende Sauerstoffmasken vermieden und
            eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und adäquate Analgesie angestrebt werden. Zur
            weiteren Prophylaxe des Erbrechens empfiehlt sich die unmittelbare Verabreichung von
            Antiemetika in minimal-effektiver Dosierung. Bei persistierender Emesis läßt die kombinierte
            Anwendung verschiedener Antiemetika mit unterschiedlichen Rezeptor-Affinitätsprofilen
            einen gesteigerten therapeutischen Effekt erwarten.
         
         
         
         Summary 
         
         The incidence of postoperative emetic symptoms in patients varies between 3 and 91
            %. Nausea and emesis remain the most common as well as unpleasant side-effects experienced
            by patients following general anaesthesia, both in the ambulatory and non-ambulatory
            care setting. Furthermore, emesis carries the risk of severe postoperative complications
            and is associated with additional costs. Multiple factors are associated with an increased
            risk of developing postoperative nausea and emesis including age, gender, weight,
            preexisting disease, as well as anaesthetic and surgical procedures. Routine antiemetic
            prophylaxis is not currently advisable in patients with a low Emesis Risk, due to
            undesirable side-effects of antiemetics and additional costs. However, anti-emetic
            prophylaxis is recommended for patients with an increased risk. Besides administration
            of antiemetics, other factors that may provoke postoperative emesis need to be considered
            such as gastric distension, early mobilisation, insufficient analgesia, choice of
            anaesthetic drugs. High-risk patients may be anaesthetized with propofol, if possible.
            If symptoms do develop in the recovery room, tight fitting oxygen masks should be
            avoided and adequate hydration and analgesia ensured. To avoid side effects, antiemetics
            should be administered in minimally effective dosages. If emesis persists, combination
            of antiemetic drugs with different profiles of receptor action may be particularly
            useful.
         
         
         
            
Schlüsselwörter: 
         
         
            Postoperative Nausea - Emesis - Postoperative Nebenwirkungen - Komplikationen - Behandlung
          
         
            
Key words: 
         
         
            Postoperative Nausea - Emetic symptoms - Side effects - Complications - Treatment