Zusammenfassung
Ziel der vorliegenden Studie ist es, den nach Hinweisen aus der Literatur vermuteten
kurativen Effekt der Biopsie auf milde Zervixdysplasien (CIN I) zu überprüfen. Bei
115 Frauen mit zytologischen Hinweisen auf eine CIN I wurde 26mal zusätzlich zu Abstrichen
bei der Erstuntersuchung eine kolposkopisch gezielte Biopsie entnommen. Bei allen
Frauen wurden 3 Monate nach der Erstuntersuchung zytologische Kontrollen durchgeführt.
Patientinnen, bei denen eine Biopsie entnommen wurde, verhielten sich sowohl bezüglich
der Remissionstendenz (54% zu 49%) als auch der Progressionstendenz (8% zu 7%) ähnlich
wie das nichtbiopsierte Vergleichskollektiv. Bei Frauen, denen eine Gewebsprobe entommen
wurde, führten wir den Human Papillomavirus (HPV)-Nachweis mittels In-situ-Hybridisierung
aus. Es zeigte sich, daß „HPV positive“ und „HPV negative“ sich weder in Progressions-
noch Remissionstendenz unterschieden. Wir konnten demnach keinen kurativen Effekt
der Biopsie auf den weiteren Verlauf der milden Zervixdysplasien nachweisen.
Abstract
The aim of the study was, to evaluate the possible curative effect of punch biopsy
on low grade cervical intraepithelial dysplasia (CIN I) as indicated by the literature.
After a three-month interval, 115 women with PAP-smears indicating CIN 1 were subsequently
controlled by cytologic cervical smears. Additional colposcopically directed punch
biopsies were taken in 26 patients at the first examination. The remission rate was
similar in patients with or without punch biopsy (54% to 49%), as well as the progression
rate (8% to 7%). In addition we performed in-situ hybridisation in all biopsy specimens
for the detection of human papillomavirus (MPV)-DNA. On comparing the progression
and remission rate of women with HPV-positive and HPV-negative dysplastic tissue,
we found no difference between these two groups. Punch biopsy does not seem to have
a therapeutic effect either in HPV positive or HPV negative CIN I.