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DOI: 10.1055/s-2008-1061596
Was hält Schwangere gesund? Protektive Faktoren für einen günstigen Geburts- und postpartalen Verlauf
Hintergrund: Studien zeigen, dass psychosoziale Risikofaktoren während der Schwangerschaft zu Geburts- und Wochenbettkomplikationen führen. Für postpartale Komplikationen wurden bisher mehr als 70 Risikofaktoren beschrieben, wobei zufriedenstellende Vorhersagemodelle noch fehlen. In Ergänzung zum pathogenetisch orientierten Risikofaktorenmodell eröffnet das salutogenetische Ressourcenmodell weitere Möglichkeiten, postpartale Depression besser vorherzusagen. Ziele: Es soll untersucht werden, ob die Merkmale Kinderwunsch, Lebenszufriedenheit und Kohärenzgefühl bei Schwangeren mit Geburtskomplikationen sowie postpartaler Depression korrelieren. Methode: Es wurden 303 Schwangere zu drei Messzeitpunkten befragt (1. Trimenon, 3. Trimenon und 3 Monate nach der Geburt). Erfasst wurden die Lebenszufriedenheit (FLZ), das Kohärenzgefühl (SOC-L9), die postpartale Depression (EPDS) sowie Komplikationen während der Geburt. Ergebnisse: Vorläufige Analysen zeigen, dass eine hohe Lebenszufriedenheit, ein hohes Kohärenzgefühl sowie eine hohe Erwünschtheit der Schwangerschaft protektiv bezüglich einer Wochenbettdepression wirken. Die Variablen korrelierten jedoch nicht mit somatischen Geburtskomplikationen. Schlussfolgerung: Protektive Faktoren scheinen wichtige Prädiktoren für das Auftreten postpartaler Depressionen zu sein. In entsprechenden Präventionsprogrammen sollte dementsprechend neben der Reduktion von Risikofaktoren die Förderung protektiver Faktoren eine wichtige Rolle spielen.
Kohärenzgefühl - Lebenszufriedenheit - Salutogenese - postpartale Depression