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DOI: 10.1055/s-2008-1061605
Kurz und effektiv: Ergebnisse einer Kurzintervention bei multisomatoformen Schmerzstörungen
Die Psychotherapie multisomatoformer Schmerzstörungen gestaltet sich oft aufwändig und wird nicht zuletzt von vielen Behandlern als „kompliziert“ wahrgenommen. Wir überprüften die Wirksamkeit einer Kurzintervention basierend auf den störungsorientiert angepassten Prinzipien der „Psychosomatischen Grundversorgung“ im Rahmen einer kontrollierten DFG-Studie (PISO – Psychosomatische Intervention bei Patienten mit multisomatoformen Schmerzstörungen). Hierbei wurden Patienten in somatischen Spezialambulanzen rekrutiert und im Abstand von jeweils 6 Wochen insgesamt drei Mal einer intensivierten medizinischen Behandlung („Enhanced Medical Care – EMC“) zugeführt. Es zeigt sich bei der Analyse von 40 derartigen Behandlungsfällen nach 3 Monaten eine signifikante Verbesserung (p<0,05) der körperlichen Lebensqualität im SF–36 (t0 mit 29,71±6,88 versus t1 mit 34,11±11,61). Somit stellt eine strukturierte und insgesamt wenig aufwändige psycho-somatische Intervention innerhalb eines überschaubaren Zeitraumes eine ressourcenschonende und praktikable Therapieoption dar. Für eine solche besteht an der Schnittstelle zwischen primärärztlicher und fachpsychosomatischer Intervention hoher Bedarf. Weitere evaluative Forschungsanstrengungen, u.a. hinsichtlich der Wirkfaktoren, sind erforderlich.