psychoneuro 2008; 34(5): 237
DOI: 10.1055/s-2008-1081021
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Gesundheitsziele - Depressive Erkrankungen verhindern, früh behandeln, nachhaltig behandeln

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Publication Date:
03 July 2008 (online)

 

Depressive Störungen zählen zu den häufigsten Beratungsanlässen und Erkrankungen in der Versorgung (Abb. [1]) [1]. Rund 10% der Patienten in den Hausarztpraxen leiden unter depressiven Symptomen. Nach einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden bis zum Jahr 2030 Depressionen in den Industriestaaten die häufigste Ursache und weltweit die zweithäufigste Ursache von erkrankungsbedingten Belastungen sein. Die volkswirtschaftlichen Kosten, z.B. aufgrund von Arbeitsausfällen, sind ernorm [2]. Bereits heute sind psychische Erkrankungen der Hauptgrund für Frühberentungen.

Abb. 1 Gesundheitsziele

Seit über fünf Jahren arbeiten daher mehr als 70 Organisationen des Gesundheitswesens im Rahmen des Projektes "gesundheitsziele.de" (Forum zur Entwicklung und Umsetzung von Gesundheitszielen in Deutschland) zusammen, die u.a. den Weg aus der Depression zum nationalen Gesundheitsziel erklärt haben. Sie haben bereits mehrere Aktionsfelder definiert und publiziert[*].

Dieses Jahr soll auch die S3-Leitlinie zur Versorgung depressiv Erkrankter veröffentlicht werden. Zahlreiche Modell- und Startermaßnahmen, insbesondere im Rahmen des Kompetenznetzes Depression, Bündnis gegen Depression, sind bereits umgesetzt. Allerdings fehlen aussagekräftige überregionale Datensätze. Weitere Studien sind daher dringend erforderlich. Projekte, die dazu beitragen können, das übergeordnete Ziel Gesundheit für alle zu erreichen, können jetzt das Logo von "Gesundheitsziele" erwerben, sodass in Zukunft eine größere Transparenz möglich wird.

KW

Quellen

  • 01 Vortrag "Entwicklung und Evaluation von Gesundheitszielen - Das Beispiel Depressive Erkrankungen: verhindern, früh behandeln, nachhaltig behandeln" von Dr. Martin Christian Härter am 1. April 2008 im Rahmen des Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) in Wiesbaden. 
  • 02 Luppa M et al. Cost-of-illness studies of depression: a systematic review. J Affect Disord 2007; 98 (1-2): 29-43. 

01 www.gesundheitsziele.de

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