NOTARZT 2018; 34(05): 243-246
DOI: 10.1055/a-0591-1722
Kasuistik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rätselhafte Bradykardie auf dem Bürgersteig – spinaler Schock nach Fenstersturz

Cryptic Bradycardia in an Individual on the Pavement: Spinal Shock Following Defenestration
Christian Paul
1   Institut für Notfallmedizin IfN, Berufsfeuerwehr Köln
,
Wolfgang Wetsch
2   Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Uniklinik Köln
,
Robert Stangl
1   Institut für Notfallmedizin IfN, Berufsfeuerwehr Köln
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Publication Date:
03 May 2018 (online)

Zusammenfassung

Die wesentliche Gefahr einer Verletzung der Halswirbelsäule (HWS) besteht in der Gefahr der Schädigung des Rückenmarks. Diese äußert sich in Abhängigkeit von der Höhenlokalisation in sensorischen und motorischen Ausfällen distal der Schädigung. Sind vegetative Fasern verletzt, kann es zum spinalen Schock mit der klassischen Konstellation Hypotension und Bradykardie kommen. Neben der Volumengabe kommen ggf. auch vasoaktive Substanzen zum Einsatz, um das Herzzeitvolumen und somit auch die Perfusion des Rückenmarks zu erhalten. Die Entwicklung eines spinalen Schocks kann durch engmaschige Kreislaufkontrollen festgestellt werden.

Abstract

Spinal cord injury is the main risk in case of affection of the cervical spine. Depending on the level of localization, this is manifested in sensory and motor losses distal to the injury. If vegetative fibers are injured, spinal shock can occur with the classic constellation of hypotension and bradycardia. In addition to volume administration, vasoactive substances may also be used to maintain cardiac output and thus also perfusion of the spinal cord. Development of a spinal shock can be determined by close monitoring of the circulatory system.

 
  • Literatur

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